Begriffsverwendung und Klassifikation von Anfalls- und Epilepsieformen auf der Website Krankheitserfahrungen.de

Es existieren in der Klassifikation und Beschreibung von Anfällen und Epilepsien sehr viele verschiedene Begriffe, die sich im medizinischen Sprachgebrauch weiterentwickelten und die in unterschiedlicher Weise in die Alltagssprache übernommen wurden. 

In der medizinischen Fachwelt wurde 2010 von der ILAE (International LIGA Against Epilepsy) ein neues Klassifikationssystem vorgestellt, das sich jedoch noch nicht überall durchgesetzt hat. 

Wir verwenden deshalb auf dieser Website Begriffe, die unserer Erfahrung nach am Ehesten dem derzeitigen Sprachgebrauch unter Patienten und Ärzten entsprechen. 

Anfallsformen: 

  • Komplex-fokale Anfälle

entspricht dyskognitiven Anfällen, psychomotorischen Anfällen, komplex-partiellen Anfällen, fokalen Anfällen mit Einschränkung des Bewusstseins

  • einfach fokale Anfälle:

entspricht einfach partiellen Anfällen, fokalen Anfällen ohne Einschränkung des Bewusstseins

  • besonderer Begriff: Aura:

entspricht Vorgefühl, das Patient verspürt, ohne dass man es ihm ansieht, häufig als Déja-Vue -, epigastrische oder sensorische Aura

  • tonisch-klonischer Anfall:

entspricht beinhaltet Grand Mal, bilateraler konvulsiver Anfall

  • sekundär generalisierter Anfall:

entspricht Anfällen mit Entwicklung zu einem bilateralen konvulsiven Anfall

  • Absencen 
  • Psychogene Anfälle:

entspricht nicht epileptischen Anfällen, teilweise dissoziativen Anfällen

Epilepsien:

  • idiopathische Epilepsie: 

entspricht genetischer Epilepsie im neuen Klassifikationssystem

  • symptomatische Epilepsie:

entspricht metabolisch-struktureller Epilepsie im neuen Klassifikationssystem

  • Epilepsie unbekannter Ursache:

entspricht kryptogener Epilepsie