Für Renate Lang war die Diagnose ein großer Schock, mit dem sie heute noch kämpft

Ja, es war ein riesengroßer Schock. Ich konnte es gar nicht glauben. Ich konnte es wirklich nicht glauben. Ich war in der Klinik, in der [Klinik] und hatte die Elektroden auf dem Kopf und der Arzt stand vor meinem Bett und sagte: "Ja, eindeutig Grand mal."  Gut, jetzt hatten wir endlich eine Diagnose. Aber so eine Diagnose. Da ist für mich die ganze Welt zusammengebrochen. - Da musste ich also wirklich erst mit fertig werden und irgendwo bin ich es heute noch nicht ganz. -

Wann war das denn?
Das war 20xx. Ich war zuerst auf einer Station gewesen, einer Neurologie Station, weil meine Hand- der Mauszeiger ging nicht mehr dahin, wo ich ihn haben wollte. Es ging einfach nicht mehr, der hat sich immer ein Stück daneben- Und dann bin ich zum- in die Neurologie und habe gesagt, ich hätte gern einen Termin. Und dann hieß es: Ja, da bleiben. Okay, und dann haben die gesucht und gesucht und haben nichts gefunden, haben mich entlassen und dann wurde mir irgendwann mal ganz fürchterlich schlecht ein paar Wochen später, dass ich mich auf den Gehweg gesetzt habe, auf den Bürgersteig, und meinem Schwiegersohn angerufen habe und habe gesagt: "Du musst das Auto heim fahren, ich kann nicht mehr." 

Und, gut, dann bin ich- der hat mich zur Hausärztin gefahren. Dort habe ich schnell eine Überweisung gekriegt zum Neurologen, vom Neurologen in die Klinik, zum Röntgen. Ist nichts gefunden worden, also wieder entlassen. Und dann hatte ich eine größere Untersuchung beim Neurologen und der hat mich dann doch eingewiesen in die Klinik. Und dort wurde es- hatte ich dann durch einen dummen Zufall beim Frühstück morgens einen Anfall. Naja, und dann hatte ich die Diagnose. - Da kämpfe ich heute noch mit. - Mein ganzes Leben ist durcheinander geraten, ich konnte meinen Beruf nicht mehr ausüben, nichts mehr.