Ali Kaya erfuhr in der Reha, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben können wird und wurde vom Sozialdienst beraten.

Es war türkischer Arzt, ein Stationsarzt, der sich darum gekümmert hat. Das hat mir sehr gut gefallen. Wir haben unsere eigene Landessprache gesprochen. Dadurch konnte man ein bisschen persönlicher mit ihm sein, auch die ganze Krankheitsgeschichte erzählen und natürlich fragen, wie es weitergeht. Er hat daraufhin gesagt, die Ausübung des Berufs sei leider nicht mehr möglich, weil eine dritte OP - das sagte auch mein Orthopäde damals - wäre noch fataler. Und die Genesung - man wird natürlich älter - würde noch länger dauern als jetzt.Und deswegen haben die entschieden, dass ich den Beruf, den ich jetzt ausübe seit 14 Jahren, nicht mehr ausüben darf. Und das wollten die natürlich in den Bericht mit reinschreiben. Das haben sie auch in den Arztbericht und in den Entlassungsbericht eingetragen, dass die Ausübung des Berufs nicht leidensgerecht ist. Und dann hat man das natürlich mit dem Sozialdienst besprochen.Da habe ich gefragt: „Ja es muss ja irgendwie jetzt weitergehen. Wie sieht es aus, wenn ich wieder zurück bin?“ Gut, die haben mir eine medizinische Trainingstherapie zum Muskelaufbau zugeordnet. Und das soll mindestens sechs Monate dauern. Ungefähr bis März, Ende März bis April kommenden Jahres soll das dauern.Und erst dann wollen die weitersehen, wie das Krankheitsbild bzw. die Beschwerden sich weiterentwickeln, ob sich das überhaupt wieder legt, bleibt oder mehr wird. Da habe ich mit dem Sozialdienst gesprochen. Der sagte: „Ja, dann geht nur ganz leichte Arbeit, drei Stunden am Tag.“ Ja und mit leichter Arbeit und drei Stunden... Meine Frau kann nicht arbeiten momentan, weil wir das kleine Kind haben. Das kommt natürlich hinzu. Und ich habe noch zwei große Kinder. Wie ich schon sagte, meine Tochter ist 17. Und mein Sohn 13. Und als Familienvater muss man sich natürlich Gedanken machen, das ist ganz klar, wie man im Leben weitermachen soll. Jetzt ist meine Überlegung, wie es dann aussieht: Erstmal werde ich die Trainingstherapie bis zum Ende weitermachen. Und dann sagte die Mitarbeiterin vom Sozialdienst, dass man einen Termin beim Reha-Berater bekommt, hier in der Rentenkasse. Und die soll ich darauf ansprechen, was jetzt gemacht werden muss. Ob ich eventuell eine Erwerbsminderungsrente oder Berufsunfähigkeitsrente beantragen muss. Ich bin jetzt 46 Jahre alt. Das ist noch jung. Und ich möchte ja im Leben ein bisschen was erreichen. Das ist ganz klar. Und das sollte man dann auch mit dem Reha-Berater besprechen. Wenn jetzt natürlich alle Dämme brechen, wenn es nicht anders geht. Weil mit drei Stunden arbeiten und leichter Arbeit kannst du keine Familie ernähren, dann bist natürlich auf Unterstützung angewiesen. Und ich möchte das ungern.

Orthopädische Rehas nach Hüft-OPs