Birgit Voigt empfiehlt, sich eventuell eine Reha-Einrichtung zu suchen, die auf das eigene Krankheitsbild spezialisiert ist.

Wir fragen in unseren Interviews immer die Interviewpartner, ob sie eine Botschaft haben an andere Betroffene, die eine Reha vor sich haben. Was würden Sie den Menschen sagen?
Also auf jeden Fall die Reha machen, wenn man sie angeboten bekommt. Eventuell noch speziell nach der Diagnose schon sich eine Spezialklinik aussuchen. Also es muss ja jetzt nicht Crohn-Colitis oder was sein, aber sich schon erkundigen: Wo ist eine Spezialklinik? In welche Klinik gehe ich? Da sollte man schon vorher sich ein bisschen informieren.
Also es gibt ja zum Beispiel Vereine. Und in den Vereinen gibt es meistens eine Art Rehaverzeichnis, wo man die Patienten darauf hinweist: Da ist eine Spezialklinik, die hat so und so viele Patienten pro Jahr von der Erkrankung. Dass man sagt, dass man sich so eine Klinik aussucht.
Und dass man es einfach genießen soll. Einfach sich mal mittreiben lassen soll, mit dem Ganzen, was da so auf einen zukommt. Weil es ist... klar sagen viele: „Ich will nicht.“ Viele sagen: „Ich will nicht schon wieder von Zuhause weg." Wenn sie Wochen lang, Monate lang im Krankenhaus lagen, kann ich irgendwie nachvollziehen, war bei mir auch schon so. Aber es ist was anderes wie im Krankenhaus. Man ist ja frei, man kann ja raus und kann sich bewegen und alles. Man lernt neue Leute kennen.
Man kann, wenn man in so eine Spezialklinik kommt, mit Gleichbetroffenen reden. Also das finde ich immer ganz wichtig. Weil dann lernt man viel selber noch dazu. Und man kann vielleicht anderen einen Tipp geben: Wie mache ich das. Wie verkrafte ich das. Oder: Probiert mal das. Oder wie auch immer. Das wäre eigentlich so: Einfach mitnehmen, wenn es möglich ist, weil ja heutzutage nicht jeder immer eine Reha bekommt. Weil es zum Teil ja schwer ist, an eine Reha heranzukommen. Deswegen, wenn man es angeboten bekommt, auf jeden Fall machen.

Gastroenterologische Rehas bei Morbus Crohn