Christian Lorenz versuchte weiterzuarbeiten, solange keine schweren Symptome auftraten.

Ja, dann habe ich überlegt: Wie machst Du das? Dann war mein nächster Gedanke: Lenk Dich erst einmal ab, sozusagen. Dann habe ich an so einem Text weiter gemacht, den ich gerade für die Arbeit brauchte und all so einen Kram. Und dann habe ich überlegt: Es wäre ja ganz gut, wenn das erst einmal nicht auffällt, weil ich dachte schon: Wenn jetzt bekannt wird, dass ich so einen Krebs habe und Tumor und so, dann wäre das gleichbedeutend mit: Man wird aussortiert. So war meine Überlegung sozusagen. Weil dann ist finito, vielleicht mit einem milden Bedauern, aber man wird aussortiert. Und um das zu vermeiden, habe ich mich dann vier Tage krankschreiben lassen, um diese ganzen Dinge zu regeln und diese ganzen Untersuchungen. Das muss man irgendwie unter einen Hut kriegen. (...)
Dann musste ich natürlich auch gucken bei diesen beruflichen Sachen, dass das nicht auffällt und dass man so eine Behandlung auch unter einen Hut kriegt mit den beruflichen Geschichten, weil das hatte ich dann beschlossen: Solange ich jetzt keine schwere Symptomatik habe, lasse ich mich weder krankschreiben, noch höre ich auf zu arbeiten. Da habe ich gedacht: Das wäre ganz ungünstig, auch für die Erkrankung selbst, weil ich dachte: Dann gibst Du Dich auf, dann ist das so das Gefühl. Dann sortierst Du Dich gerade selbst aus, so ungefähr. Zumal ich da auch so ganz interessante Projekte auch mache und so etwas.