Katharina Maulwurf fühlte sich durch die Atmosphäre in der Klinik angneommen.

Was würden Sie sagen, was war da jetzt auch, also insgesamt, das, was Ihnen gut getan hat? Oder was Sie unterstützt hat oder was geholfen hat Ihnen...?
Das Verrückte ist, war es gar nicht so das Medizinische. Es war das Menschliche, das Zwischenmenschliche. Also diese wahnsinnig nette Oberärztin. Also dieses Angenommensein. Ja, nicht immer das Gefühl zu haben, man zwar keine... ja, gut. Ja, doch, ich war über dreißig zu dem Zeitpunkt. Aber man ist keine Simulantin. Sondern zu sagen: Es ist so, dass es Ihnen scheiße geht, verstehen wir.
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Und das war halt die... wirklich dieses Angenommensein und die Rückmeldung dann auch. Was ich auch später bei Ärzten, also beim Erstkontakt vor allem, festgestellt habe: „Was, Sie arbeiten mit Ihrer Erkrankung?“ Und gegen später merkt man dann, dann wird, dann vergisst man das. Ja, dann wird das normal und dann gehört es irgendwie dazu. Aber die Belastung, die sowohl das Asthma als die Sehbehinderung mit sich bringt, die verschwindet dann irgendwann. Und das haben die gesehen. Das war so wirklich alte Schule. Auch kein QM, was heute so schön modern ist. Wo man dann in irgendeine Schublade kommt, in die man eigentlich nicht reinpasst. Sondern ich war da, es hatte seine Gründe. Und da hat... und das Tolle, gut, ich meine, das war wirklich nicht mehr zeitgemäß, aber was mir damals gut getan hat, war einfach: Nehmen Sie sich alle Zeit der Welt sich hier zu erholen. Ja, die haben nicht so Scheuch-Scheuch gemacht, was man ja heute in Asthmatherapie macht und was ein stückweit auch sinnvoll ist. Und ich hatte halt die ersten vier Wochen dieses wunderbare Zimmer. Ich musste mich um nichts kümmern. Ich weiß noch, ich habe mir dann ein tolles Buch zugelegt. Habe das gelesen. Ich hatte den Ausblick, ich hatte die Landschaft, ich hatte die gute Luft.

Rehas bei Sehbehinderung und Asthma