Joachim Pelzer fragte sich mit seiner Frau, ob sie sich ein Sexualleben mit Hilfsmitteln noch antun müssen.

Wir haben es bei Zeiten geschafft, meine Frau und ich, diese rein auf Geschlechtsverkehr bezogene Sexualität in ein anderes Licht zu stellen. Wir haben gesagt: Es ist im Alter sowieso nicht mehr so möglich wie wenn man 20, 30 ist. Wir haben in unserer jungen Partnerschaft Sexualität auf eine ganz andere Weise kennengelernt, nämlich in erster Linie haben wir diese persönliche, tief-menschliche Zuneigung zueinander gespürt. Wir haben gespürt, dass schon ein kleiner Handstrich über die Haare Gefühle auslösen kann, die ich früher so nie gekannt habe. Und es ist tatsächlich so, dass wir irgendwann gesagt haben: Diese Hilfsmittel, die es zum Ausgleich der erektilen Dysfunktion gibt- ich bin zwar halbseitig nerverhaltend operiert und habe früher auch eine Teilerektion haben können, aber es ist so wahnsinnig schwierig, dann bewusst zum Beispiel diese Vakuumpumpe anzuwenden oder diese SKAT-Spritze anzuwenden. Wenn man das nur einem Laien erzählt, dass man, bevor man Geschlechtsverkehr haben will, eine Spritze aufziehen muss, um sie sich dann in den Penis reinzuhauen, wenn es auch eine kleine ist, aber dann vier, fünf Stunden Erektion hat, mit teilweise wahnsinnigen Schmerzen, obwohl im Beipackzettel steht "Nur selten." Also, wir haben eines Abends auf dem Bett gesessen und haben gesagt: "Mein Gott, müssen wir uns das eigentlich noch antun?"