Peter Engel brauchte etwas Zeit und gewann schließlich langsam wieder Zutrauen in seinen Körper.

Ja, die nächste Problematik war also dann die Inkontinenz, die hat also bei mir gut ein halbes Jahr gedauert, also im Sommer [Jahr nach Diagnose] war ich eigentlich ganz gut davor. Ich würde einmal sagen so 80, 85 Prozent bis heute, es ist nicht so ganz wieder geworden, wie es einmal war. Das habe ich auch nicht erwartet und damit kann ich auch gut umgehen, aber das Unangenehme ist natürlich, dass man sich so ein bisschen ins Stadium eines Kindes zurückversetzt fühlt, wenn man da immer etwas zwischen den Beinen hat, das man entsorgen muss und auch nachts aufpassen muss, dass man nichts durchnässt. Also das ist schon sehr belastend. (...)
Ja, dann im Sommer [Jahr nach Diagnose], wie gesagt, da sah ich langsam Licht am Ende des Tunnels. Diese Besserung war so minimal, dass ich sie erst in der Qualität gar nicht wahrgenommen habe. Das ging so- millimeterweise wurde die Inkontinenz besser und das merkt man nach vielen Wochen, wenn man manchmal denkt: Ja, Du bist ja jetzt also nicht zehn Mal am Tag zum Klo gegangen, sondern doch ein paar Mal weniger. Und das ist jetzt auch ganz wichtig, man muss das aus dem Kopf raus bekommen. Also wenn man darüber nachdenkt, das geht ja auch Gesunden so, dann kann man also doch auch heute so ein Pinkeln mental erzwingen. Und man muss das also aus dem Kopf raus bekommen und man bekommt das natürlich nur aus dem Kopf raus, wenn das einigermaßen der Regel folgt. Sonst denkt man immer darüber nach: Oh, jetzt war ich da, wann muss ich denn nun schon wieder gehen. Und das ist schon- also das muss auch klappen, dass man wieder Zutrauen zu seinem eigenen Körper gewinnt.