Thomas Lange nutzt Sport als Besinnungszeit, er war immer sportlich und merkt, dass sein Körper den Sport braucht.

Also was ich mache, ist so, dass ich- ich mache auch Krafttraining mit so Muskel- also Schultern sind das hauptsächlich, so mit so Gummibändern, wo ich mir Übungen habe zeigen lassen, weil ich das einfach- die benutzen möchte, die Muskeln und eigentlich würde ich auch in den Kraftraum gehen, das habe ich so schätzen gelernt in diesen Rehakliniken, dass es das dort gibt. Vorher mochte ich das nicht, weil ich dachte: Ich fahre doch nicht auf dem Fahrrad im Zimmer drin und quäle mich bloß so. Aber das dieses Quälen so systematisch geht mit Herzfrequenzmessung oder so etwas, ich habe mir sogar ein Herzfrequenzmessgerät besorgt und das klappt wunderbar.
Und dass ich so noch bewusster sportlich bin jetzt und das auch mit dem Alter zu tun hat, dass ich sage, die Muskeln müssen aufgewärmt werden und so systematisch nicht- also nicht wie soll ich sagen, kein Kraftsport sondern so ein Ausdauersport mache, so einmal am Tag Puls auf 120 oder so etwas, so ein paar so Sachen habe ich mir dann gemerkt. Ich war früher Fußballer, an der Unimannschaft war ich Fußballer und habe Handball gespielt und ich war eigentlich immer sportlich, vor allem später.
Bergsteigen und so und so bin ich eigentlich immer so sportlich gewesen, dass ich das jetzt noch einmal noch bewusster aufgreife. Das habe ich auch da davon, dass ich da so Besinnungszeit hatte, eigentlich ist es so wie eine Besinnungszeit, dass ich es also so, wie heißt es so, wenn man alt wird so, die Einschüsse kommen immer näher, sozusagen. Und da sportlich bleiben, schadet nichts, so dass man vielleicht, sich richtig verhalten kann, um alt zu werden. (...)

Was denken Sie, welche Ihrer Fähigkeiten hat Ihnen am meisten geholfen, den Krebs, jetzt den Prostatakrebs hinter sich zu lassen?

Ich glaube schon meine Sportlichkeit, so eine körperliche Stressbewältigungsfähigkeit auch, meine ich auch so. So der Fußballer in mir, der, wenn ich Fahrrad fahre, dann kämpfe ich mich manchmal auch durch Schnee, irgendwie so eine sportliche Kämpfernatur, wo der Körper das kennt so, verletzt zu werden und sich wieder zu berappeln, so wieder aus Verletzungen raus zu kommen, diesem eigenen Regelungsmechanismen beim Heilwerden zu vertrauen oder überlassen. Ich mache dann auch sozusagen mit, was ich tun kann, aber, dass ich dem Körper die Erfahrung zutraue, dass er das wieder findet, was schon mal da war, so diese Sportlichkeit und diese kämpferische Sportlichkeit, also, dass man noch einmal rennt, obwohl der Ball schon weg ist oder so etwas.
Da war ich schon so kämpferisch. Aber das bezieht sich jetzt auf Sport oder beim Wandern oder so etwas, dass man an der Wand hängt und sagt: Wozu mache ich das jetzt? Aber jetzt mache ich halt weiter und hinterher freue ich mich und wundere mich, wie gut das sich wieder berappelt, wie schnell ist man außer Atem und das Herz klopft, aber ich vertraue, dass das Herzklopfen wieder ruhiger wird. Und das ist eine Erfahrung, die ich andauernd mache, ich die Treppe benutze und nicht den Aufzug oder so etwas, weil ich einfach nicht erschrecke davor, dass jetzt irgendwie so ein Körperstress da ist, sondern ich vertraue darauf, dass der Körper das in Anführungsstrichen auch braucht, um zu sagen, ich reguliere es wieder.
Und dieses habe ich in mir so durch das sportlich sein, meine ich schon so. Als Kind sind wir schon viel gerannt und dann war ich immer beim Fußball und beim Handball und anderen so, bis hin jetzt auch zu dem Fahrrad fahren, dass ich- ich gehe nicht Skifahren oder so etwas, um extra- ich fahre da in die Berge rein, jeden Tag habe ich mein Ausdauerkontingent drin und wo dann eben so Bewältigungen dabei sind, die der Körper von alleine macht.