Körperliche Anzeichen

Eine Vielzahl körperlicher Anzeichen wurde im Laufe der COVID-19 Pandemie mit einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 in Verbindung gebracht. Dazu zählten Husten, Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen, Störungen des Geruchs- und/oder Geschmackssinns und Atemnot. Weitere Symptome, die zu Beginn übermittelt wurden, waren Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche oder auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Die Liste der Symptome erweiterte und veränderte sich im Verlauf der Pandemie, sowie mit dem Auftreten neuer Varianten des Coronavirus.

Auch in den Erzählungen unserer Interviewpartner*innen wurde von einer Vielzahl unterschiedlicher körperlicher Anzeichen berichtet. Sie reichten von keinen körperlich wahrnehmbaren Ausprägungen der Infektion bis hin zu schwerwiegenden Symptomen. Die Mehrheit unserer Interviewpartner*innen sprach von Fieber, Husten, Schnupfen, Abgeschlagenheit, manche auch von Atemnot und/oder Geschmacks- und Geruchssinnverlust. Einige hatten auch Magen-Darm-Beschwerden oder andere Symptome, wie z.B. Gelenk- oder Muskelschmerzen. Nicht alle erlebten die gleichen oder überhaupt Symptome. Siehe auch erste Anzeichen.

Michael Baumann erzählte von zunehmend stärker werdenden Durchfällen und einer Art Kreislaufzusammenbruch, der ihn bewegte ins Krankenhaus zu gehen.

Lothar Winkler erlebte Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Den Verlauf seiner Infektion im Dezember 2020 empfand er als mild im Vergleich zu einer zuvor erlebten Grippe.

Simon Kerner beschrieb, wie er während der Erkrankung im Januar 2022 Kopf- und Halsschmerzen erlebte und sich sehr schlapp fühlte.

Karl Metz wurde im Oktober 2021 wegen seines hohen Fiebers im Krankenhaus ambulant behandelt.

Interviewpartner*innen, die Atemnot oder Atemprobleme erlebten, beschrieben, wie diese bei ihnen Angst auslöste. Unter was während der akuten Erkrankung half, können Sie nachlesen, wie unsere Interviewpartner*innen mit den Ängsten umgegangen sind und was bei ihnen die Ängste linderte.

Lars Enders beschrieb starke Kopf-, Gelenk- und Schluckschmerzen, die er während seiner Erkrankung im Januar 2021 hatte. Die erlebte Atemnot machte ihm Angst.

Die Atemnot machte auch Klara Augustin Angst und sie versuchte sich Linderung zu verschaffen.

Besonders den Geschmacks- und Geruchsverlust schilderten Interviewpartner*innen als eine neue körperliche Erfahrung, die sie von anderen Erkältungen nicht kannten. So beschrieb zum Beispiel Kira Schneider, dass dieser Verlust nicht mit dem schlechten Riechen und Schmecken, wie bei einer Nasennebenhöhlenentzündung, vergleichbar war. Viele Interviewpartner*innen sagten, dass sie es als sehr unangenehm empfanden und dass es sie beängstigte. Sie wussten nicht, wie lange dieser Verlust andauern würde oder ob diese Sinne wieder zurückkommen würden. Im Interview sagten einige, dass es lange oder sehr lange dauerte, bis sie wieder schmecken und/oder riechen konnten.

Kira Schneider erzählte, wie sich der Geschmacks- und Geruchsverlust anfühlte. Nicht zu wissen, ob der Geschmackssinn je wieder zurückkommt, verängstigte sie.

Simon Kerner beschrieb, wie er plötzlich nichts mehr riechen und schmecken konnte, dies aber nach ein paar Tagen besser wurde.

Viktor Amsel erklärte, wie sich sein Geruchs- und Geschmackssinn nach einigen Monaten wieder fast vollständig hergestellt hatte.

Auch berichteten Interviewpartner*innen davon, sich zweimal mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert zu haben. Während Frida Gold beide Verläufe ähnlich leicht beschrieb, bemerkten Timo Spengler und Julia Unruh Unterschiede in den Verläufen. Während Timo Spengler bei seiner ersten Erkrankung im November 2020 noch arbeiten konnte und kaum Symptome aufwies, musst er sich bei seiner zweiten Infektion im März 2022 krankschreiben lassen, da er sehr müde und schlapp war. Julia Unruh ging es bei ihrer ersten Infektion schlecht, die zweite Infektion empfand sie als weniger schlimm.

Timo Spengler fühlte sich bei seiner ersten Infektion im November 2020, trotz Erkältungssymptomen, überwiegend fit und konnte bis auf einen Tag die gesamte Zeit durcharbeiten.

Bei seiner zweiten Infektion im März 2022 war Timo Spengler schlapp und erlebte vermehrt Erkältungssymptome.

Julia Unruh ging es während ihrer ersten Infektion im März 2021 sehr schlecht und sie rief daher auch im Krankenhaus an.

Im März 2022 bemerkte sie ebenfalls Erkältungssymptome, empfand diesen Verlauf aber als nicht so schlimm wie beim ersten Mal.

Wie sich unsere Interviewpartner*innen fühlten, als sie die Isolation beendeten oder negativ auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet wurden, war in ihren Erzählungen ganz unterschiedlich. Manche von ihnen waren wieder fit und andere nicht. Einige rechneten auch damit, dass sie nicht sofort wieder einsatzfähig waren und dass es etwas dauern würde, bis sie sich wieder gesund fühlten. Leichte Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen und/oder Kopfschmerzen begleiteten viele unserer Interviewpartner*innen noch einige Tage und/oder Wochen. Außerdem empfanden viele eine Verschlechterung ihrer Kondition, große Abgeschlagenheit und/oder Atemschwierigkeiten, z.B. beim Tragen einer FFP-2 Maske oder bei Belastung noch einige Wochen nach der Isolationszeit. Dies beunruhigte sie sehr. Daher erzählten viele der Interviewten, dass sie aufgrund der Symptome nicht arbeiten konnten und zunächst weiter krankgeschrieben wurden. Viele versuchten trotz Symptomen wieder in ihren gewohnten Alltag zurückzufinden, indem sie beispielsweise wieder arbeiteten oder ihren sportlichen Hobbys nachkamen.  Einige unserer Interviewpartner*innen schilderten, dass sich ihre Symptome langsam nach paar Tagen oder Wochen besserten und sie sich wieder gesund fühlten. Andere berichteten, dass sie nach einigen Wochen in ihrem Alltag zusammenbrachen, da ihre Beschwerden anhielten, sich verschlechterten und/oder andere Symptome hinzukamen. Andere erlebten auch noch Monate nach ihrer Infektion körperliche Beschwerden, dies wird detaillierter unter langanhaltende Symptome beschrieben.

Timo Spengler beschrieb, dass er beim Sport Pulsschwankungen sowie Luftprobleme erlebte und dass seine Kondition sich sehr langsam besserte.

Simon Kerner hatte noch etwa zwei bis drei Wochen Kopfschmerzen, nachdem er negativ auf das Coronavirus getestet wurde.

Nach seiner Rückkehr zur Arbeit merkte Andrej Schwenke-Korac schnell, dass er noch nicht arbeitsfähig ist.

Tobias Egger fühlte sich sehr schlapp sowie unkonzentriert als er wieder arbeitete und brach nach der ersten vollen Arbeitswoche mit einer Panikattacke zusammen.

Mila Blecher ging wieder arbeiten und bemerkte bei Belastung, dass sie mit der FFP2-Maske kaum Luft und Herzrasen bekam.