Baerbel Grafenbach spricht offen mit ihrem jugendlichen Sohn über den Krebs, dann könne man alles diskutieren.

Wenn Sie jetzt anderen Müttern eine Empfehlung geben würden: Wie sollen sie das ihren Kindern beibringen? Also können Sie sich noch erinnern, an den Moment, wo Sie das Ihrem Sohn erzählt haben?

Ich denke, es hängt davon ab, wie das Verhältnis zwischen den Eltern ist. Also ich bin jemand, der eigentlich offen mit seinen Dingen umgeht und auch mit seinen Problemen und die auch anspricht. Das kennt mein Sohn auch und von daher weiß er auch ganz genau, wenn ich mit ihm darüber spreche, dass ich ihm das auch so sage, wie es ist. Und das ist mein Weg. Wenn andere Mütter ähnlich sind- ich finde die offene Ansprache immer die bessere, weil ein Kind fühlt- ich glaube, ein Kind, das merkt schon, wenn die Mutter etwas belastet. Und wenn sie das nicht sagt, wird das Kind darunter leiden.
Es wird es nicht aussprechen, um die Mutter nicht zu verletzen oder um den Vater nicht zu verletzen. Und ich denke mir, wenn man es offen ausspricht, hat das Kind auch jederzeit die Möglichkeit, zu fragen und darüber zu sprechen und das Thema ist kein Tabu oder so. Und das, glaube ich, ist ein guter Weg. Das wäre auch meine Empfehlung, aber es kann nicht jeder.
Alle Eltern sind ja auch nicht gleich, sie haben auch andere- es gibt auch Eltern- ich habe auch Eltern erlebt, die Dinge-: "Bloß nicht, das Kind, man muss es schützen." Und so weiter. Obwohl sie auch schon sechzehn, siebzehn waren. Das ist nicht mein Weg. Ich denke einfach: Aussprechen, dann kann man es diskutieren, besprechen, Fakten, Folgen sehen, es ist für alle Seiten die offenere und die befreiendere Variante, denke ich, aber das wäre meine Empfehlung.