Bianca Winkler ließ sich ganz in die Krebssache reinfallen, sie las viel und weinte viel.

Ich erinnere mich sozusagen- man wacht dann auf dem Narkosetisch auf und dann standen alle diese grünen Menschen da so über mir. Und ich glaube, der Arzt wollte mir die positive Nachricht überbringen, er meinte dann: "Der Knoten war bösartig, aber es war kein Lymphknoten befallen." Aber ich hörte dann nur: "Der Knoten war bösartig." Und dann fing echt- das war schon vorher ganz schön schlimm, aber dann fingen richtig schlimme Tage an. Also dann noch im Krankenhaus zu sein, wirklich diese gesicherte Diagnose zu haben.
Dann war ich da drei Nächte insgesamt und habe in der Zeit versucht, mich damit irgendwie zu arrangieren. Meine Methode war es, ganz viel darüber zu lesen. Ich habe mich da irgendwie total- viele fanden das seltsam, wie ich damit umgegangen bin. Also es gibt ein sehr, sehr dickes Buch, das heißt [Buchtitel], das hat, glaube ich, 800 Seiten, das habe ich dann durchgearbeitet. Also ich habe mich so richtig in diese Krebssache reinfallen lassen und irgendwie alles gelesen, was es dazu gab und viel geweint, um mich damit irgendwie auseinanderzusetzen. (…)

Also diese Anfangsphase, ich weiß noch, ich habe so viel geweint, ich weiß noch ich bin jeden Morgen- also auch mein Partner, wir sind beide jeden Morgen erst einmal aufgewacht und erst einmal geweint als einem klar wurde, was jetzt irgendwie das Thema ist. Aber man wächst da irgendwie rein, also es wird echt von Tag zu Tag besser. Nach Silvester, weiß ich noch, waren die ersten Morgende, wo ich aufwachte und nicht mehr weinen musste und es wird dann immer besser. Zurück in [Großstadt] fingen dann die ganzen Untersuchungen an, also ob es Metastasen gab irgendwo. Und das war zum Glück auch alles, alles gut. Und sprich, jetzt ging es eben darum, die Chemotherapie zu beginnen, also die Behandlung aufzunehmen.