Weil sie nicht ganz davon überzeugt war, gab Elke Ferch die Misteltherapie auf.

Am Anfang, wurde mir gesagt: "Mach die Misteltherapie, um die Chemotherapie ein bisschen zu mildern, um Dich da aufzubauen." Na ja, also habe ich das probiert, bin da zu einem Arzt gegangen, der ist Mediziner und Homöopath und der hat mir das erklärt und hat mir alles aufgeschrieben. Ich bin dann in die Apotheke, habe alles gekauft für viel Geld, die Spritzen und die Kanülen und weiß der Teufel was alles und habe das dann im Badezimmer auf meine Ablage gestellt und denke: Ja, toll, jetzt bist Du wirklich krank. Wenn ich jetzt verreise, brauche ich einen extra Koffer für Spritzen und für Medikamente und dies und jenes, das ist ja schrecklich. Und das hat mich, finde ich, runtergezogen ohne Ende.
Dann musste ich mich selber spritzen, das habe ich schon gleich gar nicht geschafft. Dann habe ich es meinem Mann gesagt, der hat das dann gespritzt und dann sagt er. "Aber irgendwann musst Du es selber machen." Und dann denke ich: Ja, toll. Dann habe ich es probiert, ich habe es nicht geschafft, ich habe diese Spritze nicht in mich rein gebracht. Dann habe ich irgendwann die Spritze rein und dann habe ich sie nicht mehr heraus ziehen können, also das war so schrecklich, ich war so blöd. Gut, das hätte ich wahrscheinlich gelernt, wenn es lebensnotwendig gewesen wäre, aber ich habe es schon im Hinterkopf abgelehnt und deswegen konnte ich mich wahrscheinlich auch nicht spritzen. Wenn man mir gesagt hätte: "Das ist lebensnotwendig", dann hätte ich das gepackt, mit Sicherheit.
So, und dann habe ich die erste Quaddel bekommen, also so ein dickes Ding, rot und Jucken und Kratzen und hässlich und dann habe ich gesagt: "Ja, und wer sagt mir jetzt, dass das hilft?" Und dann habe ich gesagt: "So, niemand." Dann habe ich es gerade genommen, wie es war, Haufen Geld, das war mir egal, geschnappt und in die Tonne. Und dann ging es mir gut. Dann ging es mir richtig gut, denke ich: Ach, das habe ich los.