Heike Tschirner beschreibt die Erwerbsunfähigkeit durch den Krebs als sozialen Abstieg.

Naja, mit der Diagnose ist die wirtschaftliche Situation zusammengebrochen, völlig klar. Da gibt es dann ab einem gewissen Zeitpunkt dann nur noch Krankengeld, das ist deutlich weniger als das, was man vorher verdient hat. Und wenn das, was man verdient hat, schon knapp war, ist es dann halt zu wenig.
Und wirtschaftlich ist zu dem Zeitpunkt alles zusammengebrochen. Komplett. Ringsherum, bis hin zur Räumungsklage. Und ich hatte von Anfang an dadurch ständig mit Behörden und Ämtern zu tun, über diese Wohnungslosigkeit. Wobei die das auch nicht interessiert, warum man in so eine Situation geraten ist, ob das jetzt Faulheit ist und kein Bock mehr auf Arbeit oder Krankheit. Das interessiert die nicht, das macht auch für die überhaupt gar keinen Unterschied.
Die haben ihre Paragraphen, nach denen sie arbeiten und Feierabend. Und ja, das hat mich extrem, extrem viel, viel, viel, viel Nerven und Kraft gekostet. Mehr eigentlich als die Erkrankung. Also Du kämpfst um das Überleben aus der Gesundheit und dann kommt der wirtschaftliche Überlebenskampf noch dazu und der ist die Krönung. Ja.