Ute Schuhmacher klagte gegen die Abgabe des Behindertenausweises und konnte mit 60 in Rente ohne Abstriche.

Aber ich habe den Brustkrebs rechts und das geht gar nicht. Auch im Haushalt. Sachen, die halt oben zu tun sind- ich spüre das jeden Tag. Das tut einfach weh, aber den Schmerz kann ich gut ertragen, weil ich weiß, wo er herkommt. Und dass das Einschränkungen sind. Und warum muss man dann den Behindertenausweis abgeben, wenn man eigentlich jeden Tag so gehandicapt ist?
Und dann habe ich geklagt und dann habe ich es bereut, dass ich geklagt habe, weil das zehrt an den Nerven: Zu dem Gutachter, zu dem Gutachter und dann wieder immer dieses hin und her und diese Schreiberei. Und dann dachte ich auch: Wenn ich das gewusst hätte, was da auf mich zukommt, dann hätte ich es gelassen.
Es war aber dann so, dass mein Rechtsanwalt gesagt hat: "Das kriegen wir hin, bis Sie 60 sind." Das heißt, die Verhandlung war dann erst nach meinem 60. Lebensjahr, das bedeutet, ich konnte mit 60 in Rente gehen ohne Abstriche. Und das war für mich dann schon viel wert.
Und da dachte ich: Na ja, jetzt hat es sich doch gelohnt. Aber das war ein harter Kampf. Und dann habe ich den Ausweis im September abgegeben, eingeschickt ans Versorgungsamt und im Dezember hatte ich dann das Rezidiv. Also das war dann auch bitter.
Und jetzt habe ich einen neuen, wobei, ich brauche ihn ja jetzt auch nicht mehr. Gut, ich kann, wenn ich zu manchen Veranstaltungen gehe, bekommt man sie günstiger. Also im Hallenbad zahle ich bloß 2,80 Euro Eintritt, das ist auch etwas wert. Aber dass ich mit 60 in Rente konnte ohne Abstriche, das war schon eine große Hilfe.