Ute Schuhmacher trägt den Krebs wie in einem Rucksack, den man nicht in eine Ecke stellen kann.

Gehe ich richtig, Sie hatten keine Chemo, auch später nicht?

Nein, nein, nein, nur Bestrahlung. Aber ich war froh darüber. Aber als der damals zu mir gesagt hat: "Da haben wir die noch in Reserve, wenn etwas Neues kommt." Und da dachte ich: Boah, es wird doch nicht hoffentlich noch einmal etwas kommen und dann, nach so vielen Jahren, nach 14 Jahren, das war schon heftig, dann wieder am Anfang zu stehen. Aber man übersteht alles. Man muss auch wollen. Also Jammern nützt nichts. Aber das Jammern nützt auch nichts, wenn ich eine neue Hüfte kriege, da muss ich auch üben, üben, üben, wieder Laufen üben lernen und ich muss nach meinem Krebs auch wieder Laufen lernen, auf meine Art.
Mit dem Krebs noch im Rucksack, weil der Krebs bleibt mir, wenn ich mir ein Bein breche, das wächst zusammen und irgendwann laufe ich dann wieder ohne Stöcke, aber mein Rucksack bleibt mir. Den schleppe ich immer mit mir rum, den kann ich nicht in die Ecke stellen.