Die Erfahrungen von Eric Boldt

Portrait Eric Boldt ist zum Zeitpunkt des Interviews im Mai 2012 59 Jahre alt. Er ist verheiratet, hat Kinder und arbeitet als Fahrer. Bei Herrn Boldt wurde erst 1992 Morbus Crohn diagnostiziert, obwohl er Magen-Darm-Beschwerden seit der frühen Jugend hatte. Herr Boldt hat einer Veröffentlichung seines Interviews in der Videoversion zugestimmt.

Eric Boldt hatte schon seit seiner Jugend unspezifische Magen-Darm-Beschwerden, denen er jedoch keine Beachtung schenkte. Im Jahr 1992 wurden die Beschwerden jedoch schlimmer, es kam starker Durchfall dazu. Als er bemerkte, dass außer den Magen-Darm-Beschwerden irgendeine Flüssigkeit nachts aus seinen Ohren austrat, ging er zu einem neuen Hausarzt. Dieser vermutete einen Zusammenhang mit den Darmbeschwerden und veranlasste eine Darmuntersuchung. Dabei wurde die Diagnose Morbus Crohn gestellt und die Behandlung mit Cortison begonnen. Im Jahr 1998 kam noch eine Fistel dazu, die operativ behandelt werden musste. Der für die Operation zuständige Arzt im Krankenhaus bereitete Herrn Boldt drarauf vor, dass er ein Drittel des Darms und zwei Drittel des Schließmuskels entfernen würde. Doch der Arzt, bei dem er zuvor in  Behandlung war und dem er vertraute, war anderer Meinung über die Notwendigkeit dieser Operation. So lehnte Herr Boldt den Eingriff ab. Zurzeit hat er weitgehend keine Beschwerden, solange er auf seine Ernährung achtet – er verträgt keine tierischen Fette und Milch mehr – und keinen Stress hat. Die im weiteren Verlauf auftretende Osteoporose führt er auf die langjährige Cortisoneinnahme zurück.

Zu Beginn der Verschlechterung im Jahr 1992 musste Herr Boldt sich sieben Wochen krankschreiben lassen, weil er seine Arbeit als Fahrer nicht mehr ausüben konnte. Seinem Chef und den Arbeitskollegen hat Herr Boldt ganz offen von seiner Erkrankung erzählt und ausschließlich positive Reaktionen und viel Unterstützung bekommen. Vor zwei Jahren bekam er nach einigen Schwierigkeiten einen Schwerbehindertenausweis. Die Erkrankung führte dazu, dass in seiner Familie verstärkt auf die Gesundheit geachtet wird und bei Magen-Darm-Problemen gleich ein Spezialist zur Rate gezogen wird. Er selbst geht auch regelmäßig zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen. Außerdem sei der Familienzusammenhalt insgesamt größer geworden.

Das Interview wurde am 22.05.2012 geführt.

 

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