Jutta Groß wusste zunächst nicht, wie sie mit der Diagnose umgehen sollte.

Und, ja, dann eine Woche später oder so bin ich dann wieder zu meinem Hausarzt und habe meine Eisenspritze abgeholt. Und habe dann so in die Akte reingeguckt, die da auf dem Schreibtisch lag. Dann habe ich schon gesehen, der Befund war da. Und habe mir das kurz überflogen. Und dann stand da, was stand da? Mit bösartig oder irgendwie so was. Da habe ich schon gewusst okay. Gut.
Und dann kam mein Arzt rein und macht so ein trauriges Gesicht. Und dann: „Frau [Name der Erzählerin], Sie haben Krebs.“ „Ja, okay, ich habe Krebs, gut. Andere haben einen Schnupfen.“ „Okay, gut, wie gehen Sie jetzt damit um?“ Da sage ich: „Weiß ich nicht.“ Ich bin dann gegangen, bin wieder zur Arbeit gegangen. Auf dem Weg zur Arbeit: Woa, musste ich heulen.
Dann bin ich ins Geschäft, ich schaffe im Verkauf, im Lebensmittel. Und bin dann hin, mein Chef war gerade im Aufenthaltsraum und hat gefrühstückt. Und ich da heulend rein. "Frau [Name der Erzählerin], was ist los", sagt er. Und ich: "Ich habe Krebs." Und der wusste dann auch nicht, was er sagen sollte. Wenn man das an den Kopf geschmissen kriegt, dann weißt du ja nicht wie du reagieren sollst. Na ja, und auf jeden Fall habe ich dann meine Arbeit begonnen. Und bin an mein Kühlregal, habe ich zwei Stunden geheult.
Meine Arbeit gemacht, ja, eingeräumt, okay. Und nach zwei Stunden: Okay du hast Krebs. Es ist ja jetzt nichts anders wie vor dem Befund, bevor du das gewusst hast. Also lass den Kopf nicht hängen, das wird schon wieder. Also gut, ich Heim gegangen, musste ja das dann auch meinen Kindern beibringen. Das war dann schon etwas schwieriger. Und dann musste ich warten, bis beide da waren. Ja, und dann. Gut, der Kleine war damals dann 13. Ja, und weiß nicht. Die haben auch nicht groß nachgefragt, was jetzt ist und wie es weitergeht, ob ich- doch, ob ich sterben muss. So war dann die Frage.