Klaus Wippich hat eine Strategie, Wartezeiten zu gestalten.

Ich bin nicht mehr bereit, stundenlang in einem Wartezimmer zu sitzen. Das hat aber mit meiner Psyche zu tun.
Ich halte das nicht mehr aus. Wenn du dann im Wartezimmer hockst und dann geht es los, dass man ganze Krankheitsgeschichten sich da anhört von Leuten. Und da sind jedes Mal Leute dabei, wo man genau merkt, das haben die schon hundert Mal erzählt. Denn die brauchen das Forum jetzt.
Ich habe zwar bestimmte Tricks, wie man im Wartezimmer die Themen wechselt. Eines, da ich ja gärtnere, ist ein Thema ab Frühjahr rote Schnecken im Garten. Ist herrlich. Ich gucke in die Runde, wer schrunzlige Hände hat, der könnte eventuell einer sein, dann fange ich mit dem ein Gespräch an: „Sie haben auch einen Garten?" „Ja, wieso?“. Sage ich: „Ja, und wie läuft es?" Und so. Und das ist wirklich herrlich. Gerade in ländlich geprägten Gegenden, wie jetzt bei uns, wo ich her bin, hocken überproportional viele, die Gartenerfahrung haben.  
Und die- und ruck sind das doch ein schönes Erlebnis, wenn plötzlich statt über die Frau die Bluse hochzieht und die Wunde zeigt oder Venengeschichten da am Bein, die das Thema Garten dran ist. Also, da muss man sich helfen.