Bei Laura Filip waren viele Beratungsrunden notwendig, da eine Vor- und Nachbehandlung des Tumors aufgrund ihres jungen Alters und Kinderwunsches zunächst nicht eindeutig begründet war.

Genau dann kam, ich glaube ein zwei Tage später, er hat gesagt, von 18 entnommenen Lymphknoten sind doch sechs betroffen. Was sie relativ überrascht hat, dass es so viele sind, weil die alle halt sehr unauffällig waren im PET-CT. Und am Tag der Entlassung hatte ich dann noch mein Gespräch beim Onkologen, wo er dann gesagt hat: "Okay, wir müssen halt jetzt doch dann eben Nachbehandlung Chemotherapie machen, sechs Monate", und ich muss doch auch nochmal im Strahlenzentrum vorstellig werden. Und da war ich dann einen kurzen Moment echt auch irgendwie ziemlich durch, weil ich bin dann nach Hause, hatte dann das Wochenende hier. Und das war so ein Moment, wo ich dachte, oh, ich bin mit diesem künstlichen Darmausgang nach Hause gekommen, mit dem ich medizinisch zurechtkam, psychisch noch nicht. Also man hat mir alles erklärt, wie ich den pflege, und das war alles in Ordnung, ich wusste, wie ich damit umgehen muss so medizinisch, aber im Kopf war es halt noch sehr befremdlich erst mal. Dann halt, dass ich doch auf einmal Chemotherapie machen muss, für mich schon so die Hoffnung hatte, ich habe nur die Operation und durch, und dass auf einmal die Bestrahlung wieder auf dem Zettel stand, zum Gespräch stand, die ich für mich wirklich komplett schon so weg hatte. Da war für mich gar kein Gedanke mehr dran. Genau, ich glaube, dann war ich erst mal das Wochenende zu Hause und hatte dann in der Folgewoche nochmal ein Gespräch, ein Aufklärungsgespräch beim Onkologen, wo ich ihn auch gefragt habe: wie ist das mit der Bestrahlung? Er hat auch nochmal wieder telefoniert und mit Leuten sich immer ausgetauscht, also man bespricht was mit ihm und danach ruhte er aber noch nicht, sondern dass er sich wirklich auch Gedanken macht und das Beste versucht. Und spricht dann halt auch mit Leuten, obwohl er eigentlich theoretisch Feierabend machen könnte, die Hände in den Schoß legen könnte. Und dann hat er gesagt, er hat schon wieder mit Leuten gesprochen, er sagt, Bestrahlung nein. Wo ich meinte, muss ich überhaupt noch vorstellig werden im Strahlenzentrum dann (lachend)? Weil ich auch einfach großes Vertrauen zu ihm habe. Er meinte: "Ja, das schon, das auf jeden Fall", aber er würde erst mal davon jetzt nicht ausgehen und auch abraten. Und dann bin ich auch noch vorstellig geworden und da hat die Strahlentherapeutin gesagt, sie würde mir eigentlich zur Bestrahlung raten, weil der Tumor doch relativ groß eben war, größer als er aussah auf den Bildern, aber aufgrund der Komplikationen mit der Entzündung rät sie mir davon ab, weil natürlich dieser Stumpf, den ich jetzt gerade habe, bestrahlt werden würde. Und der ist jetzt durch die Entzündung vernarbt. Eber es geht noch, man kann es noch zurückverlegen, aber es kann sein, dass die Bestrahlung das so vernarben würde, dass man das halt gar nicht zurückverlegen kann, weil der Chirurg das einfach nicht mehr gut annehmen kann. Und deswegen, das war, wo ich gesagt habe, klar, ich komme jetzt für 6, 7 Monate mit dem künstlichen Darmausgang gut klar. Es gibt immer gute und schlechte Tage und ich bin nicht immer happy damit, aber man kommt klar. Aber ein Leben lang kann ich mir das halt gar nicht vorstellen, also auch gerade jetzt so in meinem Alter, wo ich sage: Wenn ein Leben lang vielleicht mit 70, 80 dann 10 Jahre ist, ist das was anderes, als wenn ich sage, für die nächsten 50 Jahre vielleicht. Ja, sie hat gesagt, ich habe natürlich ein Anrecht auf Bestrahlung, wenn ich es möchte, können wir das machen. Für mich ist eher das Thema, ich möchte es nicht und ich hätte Schwierigkeiten, wenn man mir dazu rät, mich dann gegen die Meinung der Ärzte, die einfach nur das behandeln, da aufzulehnen sozusagen. Dann kann ich mich, glaube ich, nicht gegen die Empfehlung richten, da bin ich nicht der Typ für, wenn irgendwie Menschen mit Fachwissen sagen: "Machen Sie das." Wie gesagt, von daher kommt es mir aber gelegen, dass sie auch davon abrät. Und dann haben wir quasi noch kurz ein bisschen geguckt, dass der Körper ein bisschen auch heilt, und dann aber auch, glaube ich, zwei Wochen nach Entlassung ging es dann los mit der Chemotherapie Anfang März? Genau. Und da war am Samstag meine 9. Runde fertig, 3 kommen jetzt noch. Zwischendurch gab es im Mai auch schon ein MRT nochmal, der auch gut aussah, und im August kommen jetzt nochmal MRT und CT. Ja, aber wir sind der Hoffnung, dass dann mit der Chemotherapie zumindest das Krebsthema ruhen kann. Anschließend geht es dann erstmal nochmal zur Reha und danach kommen noch die beiden Operationen, wo man auch sagt, die erste ist nochmal ein bisschen größer, dann 4-6 Wochen nochmal auch wieder Pause, dass der Körper sich erholt, und die zweite ist dann wirklich nur noch das Dünndarmstoma zurückliegen. Das ist dann wohl nur noch so eine halbe Stunde, eine kleine OP, und dann hoffe ich, bin ich Ende des Jahres durch mit diesem ganzen Thema komplett.