Laura Filip belastete die Fremdbestimmung sehr.

Was mir manchmal so auf die Stimmung schlägt, ist halt, dass man immer sich nach der Chemo erholt, wieder aufrappelt und mit der nächsten Chemo wieder aber so runtergedrückt wird und man halt, ja, sich immer so ein bisschen erholt und aber immer dieses Auf und Ab, dass man weiß, ich erhole mich jetzt gerade von der Runde, aber ich weiß, in anderthalb Wochen ist die nächste und dann bin ich wieder zwei Wochen später in diesem Zustand, wie ich jetzt bin. Das finde ich manchmal, ist natürlich auch ermüdend, körperlich, aber auch mental, dass man weiß, man kommt gar nicht so/ Also ich freue mich halt schon auf die letzte Chemo und ich weiß, dann erhole ich mich und dann erhole ich mich richtig, also dann geht es nicht wieder runter. Das ist so ein bisschen, finde ich, sehr anstrengend und ermüdend. Ansonsten ja, halt einfach, dass einem so ein bisschen ein Jahr jetzt geklaut wurde, wo einfach gar nichts passiert. So andere kriegen irgendwie Kinder, bauen Häuser. Wäre bei mir gar nicht passiert dieses Jahr, beides nicht, aber sie können sich aussuchen, was sie machen. Sondern ich kann mir nicht aussuchen, was ich mache, sondern ich bin in meinem Chemofahrplan oder meinem Krebsfahrplan so fremdbestimmt. Das ist so, finde ich sehr schwer, dass man sehr viel fremdbestimmt ist. Glaube ich, dann auch diese Wochenenden noch mal umso schöner sind, weil ich mir die selber aussuche. Aber klar, dann haben wir im August fünf Tage uns gebucht und da kam jetzt noch mal CT und MRT wieder rein. Die hatte ich nicht auf dem Zettel, dass die jetzt noch mal auch zum Abschluss kommen, was ja eigentlich irgendwie Sinn macht oder logisch ist, aber für mich waren die nicht Anfang August auf dem Zettel, sondern eher Ende August. Wo man auch sagt: Gut, es ließ sich noch mal schieben, aber man ist sehr fremdbestimmt einfach. Und das finde ich doch als jemand, der irgendwie gerne auch plant und organisiert und so seine Dinge weiß (lachend), wo sie sind, manchmal dann auch anstrengend, immer so auf andere angewiesen zu sein. Ja, das sind so, wo ich sag, das ist halt nicht, dass ich Krebs habe, sondern was so damit einhergeht, dass es dann manchmal irgendwie doch natürlich auch nervig und anstrengend macht. Aber trotzdem ist halt immer, wo ich sage, gut, es ist halt, wie es ist, ändern lässt es sich nicht, also versuche ich das Beste daraus zu machen.