Lisa Roth fühlt eine enorme psychische Belastung während aller Untersuchungen.

Ich habe ja, als ich- oder anfangs bei, also nach meiner Diagnose habe ich gedacht, ich würde diese Untersuchungen irgendwann mal ganz locker wegstecken. Ich habe ja in den ersten Jahren alle drei Monate eine Darmspiegelung machen lassen müssen und Blutuntersuchungen, alles mögliche. Und dann habe ich gedacht, nach so vielen Untersuchungen wird das irgendwann so ganz easy. Aber das ist nicht so. 
Also mittlerweile ist es so, dass ich fast hyperventiliere, wenn ich schon daran denke, dass meine Untersuchungen wieder anstehen, weil ich immer denke, ich kann nicht so ein unverschämtes Glück haben, dass es immer noch gut geht und dass ich jetzt seit fast 14 Jahren tumorfrei bin. Und das ist schon immer eine extreme Belastung. Und ich versuche das immer so ein bisschen wegzudrängen und mich erst auch wirklich dann darauf zu konzentrieren, wenn es halt wirklich- wenn der Termin näher rückt. Aber wenn ich dann auf diesem Untersuchungstisch liege oder wenn der Arzt kommt und mich narkotisiert, weil ich das nur noch mit Narkose machen lasse. Also ich habe keine Schmerzen oder sonst irgendwie was, gar nichts. Das Problem ist halt wirklich meine Psyche. Und das ist schon öfter vorgekommen, dass ich einfach anfange zu weinen und nicht mehr aufhören kann zu weinen. Und dass ich froh bin, wenn ich dann einfach so weggeschossen werde und ich nichts mehr höre, nichts mehr sehe und einfach nichts mehr mitbekomme. Also diese psychische Belastung ist immer noch extrem groß. Also ich glaube auch nicht, dass das irgendwann so wird, dass ich mich daran gewöhnen kann oder dass ich einfach denken kann, alles ist jetzt gut und alles ist prima. Sondern ich schätze schon, dass ich da für den Rest meines Lebens schon mit umgehen muss.