Oskar Lord-Grebl schuf sich mit viel Ehrgeiz, Willen und Energie ein Tagesprogramm.

Die Vitalität ist eigentlich geblieben. Aber sagen wir mal, ich kann eben alles nur noch langsamer tun. Aber ich habe schon den Willen und den Ehrgeiz und die Energie, diesen Einbrüchen da was Positives entgegenzusetzten. Ich lasse es nicht geschehen, sondern ich sage mir: Und heute gehst du trotzdem auf die Kapelle hoch.
Und ich mache ein Programm. Ich mache mir jeden Tag ein Programm. Das kann ich jedem Menschen, der an sich selber zweifelt, raten. Jeder Mensch, der meint, er hat Krebs gehabt und er ist angeschlagen und er muss vorsichtig sein und er darf sich nicht so hart belasten, kann ich nur raten, er soll jeden Tag ein Programm machen.
Er soll das Programm, die Programmpunkte aufschreiben. Und alles, was er abgearbeitet hat, am Abend durchstreichen. Und in den allermeisten Fällen ist das Durchgestrichene mehr als das nicht Durchgestrichene.
Und jedes Durchgestrichene, alles, was positiv überwiegt, stärkt die Psyche, stärkt auch die körperlichen Kräfte. Und so ist es bei mir.
Ich habe oft acht bis zehn Programmpunkte. Ich habe manches mal drei Nachhilfestunden am Tag, drei Betreuungsstunden. Was ich übrigens kostenlos mache, weil der Staat gesagt hat, mit 65 ist man alt. Nichts mehr.
Jetzt, was ich mache an Nachhilfe oder so, geht alles kostenlos, gern. Und also ich habe schon den Willen und die Freude daran, zeigen zu können, dass man auch mit 77 noch was bewegen kann.
Wie hat der Adenauer gesagt? Adenauer hat gesagt: „Wenn andere meinen, man hört auf, muss man erst richtig anfangen.“ Das ist so eine Art Zitat, an dem ich mich festhalte.