Antonia Winkler stößt oft auf Unverständnis, wenn sie bei Feierlichkeiten weniger isst und trinkt als die anderen. Auch wenn es ihr manchmal schwer fällt, versucht sie standhaft zu bleiben.

Und vor allem, wenn man eingeladen wird. Dann heißt es nämlich auch: "Ach, iss noch was. Das ist doch viel zu wenig, was Du gegessen hast." Und wenn man denen das dann erklärt: "Ich darf nicht mehr", dann sagen die nur "Ach, das eine Mal geht schon". Und gerade das eine Mal ist immer eigentlich verkehrt. Und das ist auch so eine Falle, die ist schwer. Schwer für jemanden, der gerne isst. Ich gebe es auch zu. Ich esse, das sage ich jedes Mal. Aber ich esse keine fettigen Sachen. Die süßen Sachen sind alle weggestrichen. Und es sind eigentlich hauptsächlich die Kohlenhydrate bei mir. Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot. Aber das füllt wenigstens den Magen. Weil die anderen Sachen, wenn ich nur einen Salat esse, da gehe ich ein. Ich versuche es zwar, aber es ist nicht einfach. Und das Umfeld, tut sein Gleiches dazu. Also, es ist schwer für die, zu sehen: "Die isst so wenig. Schmeckt es ihr nicht?", und so. Das wird man ja doch dann öfters gefragt. Oder wenn man eben halt auf, Feierlichkeiten ist und sagt: "Nein, man trinkt keinen Alkohol." "Ja, wieso trinkst Du keinen Alkohol?" "Ja, mein ich, ich brauch das nicht." Erstens brauche ich das nicht und zweitens, ich nehme meine Tabletten und das verträgt sich nicht. "Ach", sagen die dann nur. Aber ich halte durch. Ich bin standhaft. Und das verstehen die meisten dann nicht.


Ja, ja, vor allem, die kennen mich ja schon eigentlich. Und ich trinke relativ selten und wenig. Und wenn ich dann jetzt jedes Mal erklären muss, so wie jetzt, es war Wiesenanstich gewesen bei uns, in unserer Wirtschaft und die dann gesagt haben, ich dann mein Wasser bestellt habe und die mich alle angucken: "Willst Du nicht Dein Bierchen haben?" Sage ich: "Nein, will ich nicht." Weil ich trinke erstens kein Bierchen. Wenn - dann sage ich - wenn, dann könnt ihr mir ein Radler hinstellen. Aber die haben mir dann wirklich mein Wasser dann hingestellt. Aber es wird jedes Mal von den anderen immer so irgendein schräger Blick kommt schon manchmal, wenn man in dieser Gemeinschaft nicht mittrinkt oder mitisst. Weil, wenn man dann sagt: "Nein, ich hatte meine Portion. Es langt." und die das nicht verstehen können. Ich sage zwar dann immer: "Ihr wisst, ich habe Zucker. Ich will nicht und ich möchte nicht." Aber die reiten drauf rum. Warum andere Leute das immer so machen? Keine Ahnung.
Vielleicht um auf ihr, ihr Essen da eben halt, was die da in sich, vielleicht zu beschönigen. Keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Aber ich sage auch manchmal: "Ey, das geht mir auf den Sack!" Jedes Mal das gleiche. Ihr wisst das doch. Aber man kriegt es immer wieder so ein bisschen untergejubelt. "Na, früher hast Du doch auch mehr gegessen." Dann sage ich: "Ja, früher, aber heute nicht mehr." Und das ist schwer, aus diesen Köpfen raus zu bekommen. Also wenn die - oder sagen: "Ja, willst Du auch ein Stückchen Kuchen?", und so, ich sage dann: "Nein, brauche ich nicht." Können die nicht verstehen. Also. Aber was soll's? Also, ich bin standhaft, ich, also, das sage ich auch jedes Mal den Ärzten und den anderen und so mal. "Ihr wisst gar nicht, wie schwierig das ist manchmal für mich, da zu stehen und drauf zu verzichten." Das ist gar nicht mal so einfach. Also es ist jedes Mal ein Kampf auf Neues und nicht einfach. Aber ich halte durch. Ich muss durchhalten, weil sonst -. Ich bin ja nun schon geschädigt, und ich muss noch mehr aufpassen.