Helmut Schrader hatte in der Anfangszeit Probleme bei der Umstellung auf Insulin. Seine Arbeitszeiten ermöglichten es ihm kaum, regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen.

Ja, ich habe natürlich in der Anfangszeit, als ich dann Insulin spritzen sollte und musste oder bevor ich Insulin spritzen musste, habe ich das natürlich als eine ziemliche - ja, wie soll ich sagen, es war unangenehm für mich. Nicht etwa das Spritzen, sondern der Zeitaufwand, den man da hat, die ganzen Umstände. Ich habe ja damals noch gearbeitet. Ich habe bis zu meinem 60. Lebensjahr gearbeitet und die ganzen - Wenn man also Insulin spritzt, dann muss man auch seine Essenszeiten so ein bisschen danach richten. Und dann kann man nicht mal um 11 Uhr erst frühstücken und dann mal wieder um 9 Uhr und so weiter. Ich habe also in der Industrie gearbeitet, hier bei [Name der Firma]. Und mein Arbeitsplatz, mein Arbeitsbereich war eben so, dass ich auch mal, also, mich jedenfalls nicht an Pausen halten konnte. Und das habe ich so ein bisschen als Hemmnis empfunden, dass das mit dem Spritzen, Insulin, eben nicht immer so klappte, wie es eigentlich sollte.
Ich war da zu der Zeit, also manchmal fast unterzuckert, dass ich also meinen Traubenzucker hoch und während mal - ein Gespräch und so weiter. Ich hatte damals also sehr viel mit meinen Vorgesetzten zu besprechen, weil ich in einer Position war, also wo eben viel zu reden war. Und dann saß man in so einer Runde zusammen und erzählte was und plötzlich kriegte man Schweißausbrüche und dann - Was ist denn los? Dann musste ich erst mal wieder Zucker nehmen. Ich sage: „Jetzt muss ich erst mal Pause machen“. Also, das war nicht ganz angenehm. Und gerade, also diese, wenn man Insulin spritzen muss, beziehungsweise zuckerkrank ist, dass man „Insuliner“ ist, muss man darauf achten, dass der Lebensrhythmus doch ein bisschen gleichmäßig ist. Also, so spontan irgendwo was zu machen, das ist also absolut nicht drin. Und das könnte sogar manchmal gefährlich werden. Ja, das war die Anfangszeit.