Regina Mosbach wird manchmal von der Angst begleitet, die Ernährungsumstellung nicht zu schaffen. Die Unterstützung durch die Selbsthilfegruppe und ihren Mann halfen ihr.

Ich habe so ein kleines Ernährungsbüchlein, da stehen Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß, Kalorien drin, auf 100 Gramm. Und danach habe ich mich so ein bisschen gerichtet. Das hatte ich aus dem Reformhaus geholt, wie ich die 2-Diabetes bekommen habe und da habe ich mich immer so einen Tuck nach gerichtet, dass man mal nachschlagen konnte, dass man so ein Tuck beruhigt ist. Habe nicht kontinuierlich – Da fuchst man sich im Laufe der Zeit rein. Also die Angst war immer da, dass ich was nicht schaffe oder was nicht beachten könnte und es schlägt dann auf einmal wie mit der Axt alles ab. Oder es kommt dann was Schlimmes. Oder dass der Zucker so rapide steigt, dass er nie wieder runter geht. Ist alles Blödsinn. Das schafft man. Wenn nicht, helfen die Tabletten. Und wie gesagt: man lernt ja. Und man muss halt natürlich irgendwo dran teilnehmen. Man muss ein bisschen Zeit opfern, um sich der Sache anzunehmen, wie ich es gemacht habe in dieser Selbsthilfegruppe. Das hilft wahnsinnig viel, auch privat. Hinterher sitzt man ja dann noch eine Stunde zusammen, unterhält man sich ganz anders als mit den Ärzten dann. Und da erzählt der eine dann so, der macht das so, der hat das ausprobiert, der hat Süßstoff genommen. Und er macht das damit und kocht damit. Und dann probiert man das auch aus und dann denkt man: „Wow, der hat ja recht. Das geht ja ganz gut." Und dann misst man natürlich mal nach in der Zeit dann, wenn man meint, man möchte was umändern, um zu gucken, ob man darauf besser reagiert oder nicht. Da misst man ja nach. Und dann sieht man das ja auch. Manches bekommt mir nicht so gut und manches doch. Und wie gesagt, ich laufe damit sehr gut. Was ich mittlerweile gelernt habe, was am Anfang nicht so war, da bin ich ganz ehrlich: früher habe ich nur alles mit [Name eines Süßstoffes] gemacht oder Süßstoff: Tabletten oder flüssig. Und auch mit gekocht. Heute mache ich das nicht mehr, weil ich in der Zeitung mal gelesen habe – da kommt es wieder – dass ab und zu eine Prise Zucker, wo die Bauchspeicheldrüse noch ein Tuck arbeitet, ab und zu eine Prise doch nehmen soll. Damit der Körper den reinen Zucker auch bekommt. Er bekommt zwar durch die normalen Lebensmittel den Zucker, ist ja heute in Wurst, in überall Zucker drin, wird ja überall was rein gemacht, was ich auch schade finde und meine: müsste nicht sein. Aber das ist eine andere Sache. Und von daher bin ich der Meinung, dass muss man selber ausprobieren bei den Lebensmitteln. Und ich habe das Ermessen, dass eine Prise Zucker ab und zu, nicht immer und nicht in jedem Salat. Aber wenn man mal so einen Japs drauf hat, auf was Süßes, doch eine Prise nehmen kann und auch nicht den Zucker so beeinträchtigt, den Diabeteszucker jetzt wenn man messen tut. Aber wie gesagt, jeder reagiert anders darauf. Und es kommt auf die Bauchspeicheldrüse mit an, wie die mitarbeitet. Und das kann man dann ausprobieren, gucken. Und damit läuft man auch ganz gut. Wie gesagt, es ist eine Lebenseinstellungssache, wie ich mich mit meiner Krankheit auseinandersetze. Der eine macht es so, der andere so. Wenn ich ernsthafter und kontinuierlicher vielleicht dabei bleiben würde, würde er vielleicht noch einen Tuck – Aber ich weiß auch, dass ich diese Willenskraft nicht so stark habe, um so perfekt und immer – Dann müsste ich auch immer dran denken, wenn ich – und immer kontinuierlich so haargenau und alles abwiegen. Mache ich auch nicht. Ich weiß ja, was ich essen darf und was nicht. Und danach sollte man sich doch einen Tuck richten. Da muss man nicht alles aufs Gramm abwiegen, wie manche sagen. Es ist eine Einstellungssache, eine Lebenssache. Und ich denke, da kommt man gut mit klar. Das muss jeder auch selbst für sich wissen. Angst braucht man eigentlich nicht zu haben, obwohl ich es manchmal auch habe. Oder manchmal wie gesagt, das schlechte Gewissen durchkommt, und dann sage: „Oh Gott!" Und dann kriege ich auch ein bisschen Angstschauer oder ich kriege einen heißen Guss über den Rücken durch diesen Angstschauer oder muss dann mal viel Wasser lassen. Passiert mir. Aber dann bin ich wirklich kontinuierlich bei der Diabetes. Und das macht mir dann doch ein bisschen Angst. Nur den Gedanken muss man dann doch ein bisschen verwerfen. Weil es gibt Hilfsmittel und man kann mit der Ernährung damit leben und man muss sich nur einen Tuck befassen. Es muss nicht nur sich alles darauf begrenzen. Und das geht, es geht. Und wie gesagt, der Partner muss einen Tuck mithelfen und darf nicht anders vor einem essen. Und mein Mann macht das auch nicht. Und wenn er mal auf was Appetit hat, dann geht er raus und isst dann was. Und ich finde, der muss mit einbezogen werden. Das hilft viel. Meine Meinung.