Cornelia Schmitt fand, dass für manche Ärzte nur die Anfallsfreiheit zählt

Haben Sie denn sehr viele unterschiedliche Medikamente ausprobieren müssen, oder war das schnell klar, was Ihnen hilft.

Ich habe leider fast die ganze Palette durchprobieren müssen und das muss ich meiner Neurologin in [Stadt] sehr zugute halten. Die hat alle diese Medikamente, die wirklich so richtig down machen, also wo Sie kaum noch denkfähig sind, alle von mir fern gehalten. Mein großes Ziel war es ja immer, so wenige Einschränkungen in der Lebensqualität zu haben und immer berufsfähig zu sein. Das war die Maßgabe, die ich immer an meine Neurologin gestellt habe, in [Stadt] und diese Frau hat sich auch wirklich die ganzen Jahre daran gehalten. Das muss ich der Frau hoch anrechnen.

Die schlechten Erfahrungen, die kamen dann erst so später.(lacht)

Und wie waren die dann?

Das bei den Neurologen eigentlich immer nur die Anfallsfreiheit zählt. Es wird nicht danach gefragt, wie fühlt sich jetzt der Patient, sondern die Anfallsfreiheit ist das oberste Maß, danach wird gemessen, aber nicht, wie- ist der Mensch noch lebensfähig? - Und das habe ich selbst in [Fachklinik für Epilepsie] miterleben müssen. Dass da nicht gefragt wird, verträgt sie das jetzt noch oder-

Und wenn Sie das dann aber vorgebracht haben, wie wurde das dann aufgenommen?

Da kam vielfach die Reaktion, man soll sich doch nicht so sehr beobachten. Man soll nicht so sehr in sich hineinhorchen und vieles wird sich auch später noch geben. Das ist jetzt nur die Anfangsphase. Wie zum Beispiel hatte ich oftmals auch solche Erschöpfungszustände, da wurde mir dann gesagt, ja mein Gott, Sie müssen Geduld haben und das wird alles noch, warten Sie doch noch ein bisschen hin, jetzt sind erst ein paar Wochen rum, wir sprechen uns in ein paar Monaten mal wieder. Und vielfach war es dann auch so, dass ich mich dann doch dran gewöhnt habe, an das Medikament und es ging. Aber da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin, ist das für mich sehr schwierig.