Katharina Sommer genoß bei ihrem stationären Aufenthalt das tolle Therapieangebot und das Kennenlernen ganz anderer Menschen

Es war am Anfang komisch. Ich kam dahin und hatte das Gefühl, die Leute sind alle anders als ich, weil da natürlich Leute mit ganz schweren Verläufen sind. Und am Ende ging es mir super gut da (lacht). Es war voll die schöne Zeit, also wirklich richtig schön. Und ich hatte Kontakt zu Patienten, die komplett anders waren als ich. Also, da war ein wirklich älterer Mann mit geistiger Behinderung, der hatte schon graue Haare.  

Der hat immer gesagt, ich sei  die „gestreifte Frau“, weil ich hatte einen gestreiften Schlafanzug. Und er hat mich dann aber immer besucht. Ich war ja angeschlossen an dieses Langzeit-EEG. Das heißt, ich habe mich gefühlt wie  ein Hund an der Leine, der nur so einen gewissen Bewegungsradius hat (lacht). Und der kam dann immer mit seinem CD-Player und hat mir Musik vorgespielt und wir haben Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt und so.Und dann war das voll schön. Also ich hab noch einen kennen gelernt, der war ein Jahr älter als ich. Mit dem habe ich mich ganz gut unterhalten können. Und wie gesagt, dieser Mann Mitte 40 und meine Zimmernachbarin, die war schon über 60. Aber es war ganz schön, ich hab mich echt gut mit den Patienten verstanden und es war eine echt schöne Zeit.

Einfach auch die Therapien. Ich weiß, ich hatte wahnsinnig viele Therapien. Ich habe alles mitgenommen, was ging (lachend).  Habe angefangen zu malen. Habe Tanztherapie gehabt, Musiktherapie,  Gestalttherapie und dann gab es noch was: Ach, Körbe geflochten habe ich auch (lacht). Und das war ganz toll, weil da habe ich  ganz viele Hobbys entweder entdeckt oder ausbauen können und wirklich auch schöne Freizeitangebote gehabt, die ich davor nicht hatte. Wenn man dann studiert, dann lernt man immer. Und dann hatte ich plötzlich so tolle Angebote. Also ich habe das eigentlich voll genossen (lacht).