Stefan Köhler wägt ab, wem er von der Epilepsie erzählt, um den Gerüchten im Dorf vorzubeugen.

Beim ersten Mal, wo ich das gehabt habe, habe ich das ganz groß an die Glocke gehängt. Da habe ich gedacht, bevor da Scheiß erzählt wird jetzt, dann erzähle ich es selbst. Im Nachhinein, bei diesem Fall, habe ich es jetzt gar nicht erzählt. Weil damals sind nach vier Jahren noch Leute gekommen: „Und wie geht es dir, darfst du wieder Auto fahren?“ und so Sachen. Und dieses Mal habe ich es total unter der Hand gehalten. Wenn jemand gefragt hat: „Du bist daheim, was ist, Urlaub oder du bist krankgeschrieben?". Also, da habe ich jetzt gar nichts erzählt, nur dem einen oder anderen, da habe ich jetzt einen ganz nahen Kontakt.  Und dann habe ich mal von einem gehört: „Der schafft nicht mehr bei der Firma, ja der wird Geld unterschlagen haben“.

Und dann habe ich es-, ich bin im Kindergarten im Elternbeirat-, und dann habe ich es denen mal erzählt. Bevor so ein Scheiß erzählt wird, habe ich es dann nochmal drei, vier, fünf, sechs, acht oder zehn Mal im Bekanntenkreis erzählt, bis zu einem gewissen Grad, wie es wirklich ist. Ja und dann habe ich mich halt auch darüber aufgeregt, über jedes Geschwätz halt. Aber auf der anderen Seite sage ich: Kannst du nichts darauf geben, sonst wirst du nicht fertig. Weil - das ist dann halt der Unterschied zwischen einem Dorf und einer Stadt (lacht).