Susanne Schäfer möchte nicht in eine Schublade gesteckt werden.

Ja, es ist- also - ich glaube, insgesamt ist dieses Wissen, dass mit dem Gehirn irgendwas nicht in Ordnung ist. Ich glaube, dass ist ein zentraler- ein zentrales Problem bei dieser Art der Krankheit. – Ich glaube, dass man darüber hinweg kommen muss. – In- in der Außenwirkung. Ich- deshalb- sagen wir mal so: Ich vermeide schon, Menschen, die mir nicht nahe stehen, etwas darüber zu berichten. Weil es in der Öffentlichkeit natürlich immer mit einem bestimmten- ja, mit einer Assoziation natürlich verbunden ist. Ich habe eine Freundin, die mit Behinderten arbeitet. Die das natürlich ganz anders einordnen kann. Und die mich auch heute noch fragt, ob ich inzwischen Auto fahren kann. Und das stört mich. Das nehme ich ihr nicht übel, aber das hält mir vor Augen - also- sagen wir mal so: Ich habe bei ihr den Eindruck, sie steckt mich in diese Schublade.  

Es ist übrigens, fällt mir ein, auch bei einer anderen Freundin so, die in der Apotheke arbeitet. Und ja, die- die hat mir damals einen Bericht gegeben, der diese Krankheit auch beschrieben hat, und, ja, in all seiner Konsequenz und Tiefe mir ein bestimmtes Bild vermittelt hat. Ich setze mich damit nicht auseinander. Ich möchte mich- ich nehme mich selbst nicht so wahr. Es behindert mich nicht, ich komme mit den Medikamenten klar. Ich merke im Alltag nichts davon. Was hilft es mir, wenn ich mich damit identifiziere? Das macht mein Leben nur schwer.