Anna Lange weiß selbst, wie schwierig es ist, aber sie wünscht anderen, zu erkennen, dass es noch anderes im Leben gibt als die Essstörung.

Und vielleicht als Letztes doch die Frage nach der Botschaft an andere Betroffene. Andere, die auch darunter leiden.
Andere Betroffene. [...]
Ich weiß, du fühlst dich sehr alleine. Vielleicht denkst du sogar, du bist der Einzige, dem es so geht, wie dir gerade. Und der das erlebt, was du gerade erlebst. Und der beim Essen das denkt, was du denkst und fühlst, wenn du essen musst. Oder gerade wieder nicht essen willst oder nicht essen kannst. Aber in Wirklichkeit gibt es sehr viele, die das auch kennen. Und in Wirklichkeit bist du nicht alleine. Und es gibt mehr Menschen um dich herum, die sehen, was mit dir ist, und sehen, wie es dir geht, als dir klar ist. – Und auch wenn du denkst, für dich gibt es nichts Anderes als das gerade: versuche daran zu glauben, dass es doch etwas Anderes gibt.Und suche dir jemanden, der sich damit auskennt. Denn, wenn du es nicht tust, dann kannst du sterben. Und das Leben ist viel zu schön dafür, wirklich. Ich wollte auch nie Hilfe haben. Und ich wollte nicht einsehen, dass ich krank bin. Ich habe lange gedacht, mit allen anderen stimmt etwas nicht. Aber ich habe meinen Weg gefunden. Und mir geht es gut, so wie ich lebe. Und wahrscheinlich denkst du genauso und das ist nicht falsch. Aber es ist Teil dieser Krankheit.
Und ich wünsche dir sehr, dass du gesund wirst. Ich habe es auf jeden Fall geschafft. Und, wenn es ich geschafft habe, dann schaffen es andere auch. Aber du musst auch selbst etwas tun. Anorexie ist nichts, was man einfach kriegt, und irgendwann wird man wieder gesund. Es kann ziemlich schwierig sein aus der Anorexie wieder rauszukommen. Aber es ist möglich. Und es wird immer Leute geben, die dir dabei helfen, wenn du danach fragst.