Für Hannah Becker ist es hilfreich, nicht alleine zu sein.

Und ich greife schon wieder mehr auf die Strategien zurück, die ich früher hatte. Am liebsten bin ich nicht allein. Das muss ich echt sagen. Also ich verbringe schon sau wenig Zeit allein. Und in der Klinik ist es mir viel besser gelungen. Also ich merke schon, dass seit ich wieder draußen bin, wie aus dem Gefängnis, dass ich da eben extrem vermeide, allein zu sein. Und dass ich mich auch nicht gut fühle, wenn ich alleine bin.
Aber in der Klinik hatte ich eigentlich verdammt gute Strategien, auch mit dem Alleinsein umzugehen. Also da habe ich dann voll oft Sachen gemacht, auf die ich wirklich Bock hatte. Und weil ich auch mein Handy eine zeitlang abgegeben habe so. Und es war dann richtig schön eigentlich, weil ich habe dann wieder mehr getanzt, weil ich da einfach Bock drauf hatte. Oder bin echt mal spazieren gegangen. Oder habe mich alleine in ein Café gesetzt, was ich noch nie gemacht habe und habe halt ein bisschen gelesen, die Leute beobachtet und habe es echt gut mit mir selber gehabt. Und seit ich wieder draußen bin, fällt es mir wieder schwerer. Das stimmt schon. Also ja, das wäre vermessen auch.
Aber ich sehe mich selber dabei (lacht), was ich mache und wie ich es mache und im Moment will ich es nicht verändern. Und ich kann es gerade im Moment auch nicht verändern. Also es sind eher schon wieder die alten Strategien, auf die ich zurückgreife. Eben so etwas wie viel sozialer Kontakt, auch mal Sport. Aber hauptsächlich eigentlich nicht allein sein. Das hilft mir ganz, ganz stark. Aber ich glaube, das ist bei mir auch extrem ausgeprägt, weil ich aus einer sehr kinderreichen Familie komme und deswegen das nie so krass gelernt habe, wie man eigentlich alleine mit sich selber ist.
Ja, das ist auch nicht ganz einfach.
Und ja, das ist so mein Hauptding eigentlich. Deswegen ist das auch total schön, dass ich jetzt mit (lacht) mit meinen Mädels hier zusammen wohnen kann, in einem Zimmer und eigentlich nie allein bin.