Helene Weber findet es schwierig, vor Freunden einzugestehen, dass sie als emanzipierte und feministische Frau eine Essstörung hat.

Ich habe dann später auch mal so darüber nachgedacht, ich hatte nämlich diese Bücher gelesen über Magersucht. Da fand ich das auch immer so ein bisschen lächerlich. Also ich habe so gedacht: Das ist eigentlich schon ziemlich erbärmlich, dass man so viel auf sein Äußeres gibt, dass man unbedingt dünn sein will und dieses Schönheitsideal erfüllen will und so. Das ist eigentlich extrem schwach, weil als emanzipierte und feministische Frau stehe ich natürlich darüber und will mich ja gerade nicht diesem Schönheitsideal unterordnen, das mir da von der Gesellschaft aufgezwungen wird. Und deswegen ist es mir, glaube ich, auch ziemlich schwer gefallen gegenüber meinen Freunden das irgendwie so einzugestehen, dass ich magersüchtig bin,  weil ich da irgendwie das Gefühl hatte: Oh man, ich erfülle dieses verdammte Klischee einfach so extrem. Auch wieder eine Frau, die irgendwie dünn sein will.