Helene Weber litt stark an Kältegefühl, Erschöpfung und anderen Folgen der Erkrankung, verdrängte ihre Angst aber.

Dann habe ich ständig gefroren. Das war auch so ein Nachteil. Also innerlich auch. Obwohl ich mir da inzwischen auch gar nicht mehr so sicher bin, ob ich wirklich körperlich gefroren habe oder einfach auch seelisch. Also ich hatte wirklich so ein tiefes Gefühl von Kälte in mir, das ist auch nie weggegangen. Egal, wie dick ich mich angezogen habe, oder wie viel Liter heißen Tee ich getrunken habe.
Dann habe ich mich auch häufig schwach gefühlt, so bisschen müde, erschöpft. Weil das waren immer so Phasen, also man hat zwar Hochphasen, wo ich dann so auch extrem energiegeladen bin, aber das fällt dann auch sehr schnell wieder ab zur vollkommenen Erschöpfung. Ich habe sehr viel Schlaf gebraucht. Ja dann sind natürlich auch meine Tage ausgeblieben. Das fand ich jetzt erstmal nicht schlecht, also ich meine, das fand ich eher so ein bisschen praktisch. Aber auf der anderen Seite wusste ich auch schon, dass das kein gutes Zeichen ist. Dann hatte ich auch ein bisschen Angst, dass ich irgendwelche Mangelerscheinungen hätte. Also ich hatte auch einen extremen Eisenmangel dann in der Zeit. Ja, also ich hatte auch ein bisschen Angst vor den Langzeitfolgen, weil ich hatte ja auch inzwischen dann darüber was gelesen und wusste, dass man halt, wenn man das lange macht, dann irgendwann auch vielleicht richtig krank wird. Aber das war mir eigentlich egal, wenn ich ehrlich bin. Ich wusste schon auch, dass man eventuell unfruchtbar werden könnte, aber das hab ich auch so ein bisschen, glaube ich, verdrängt. Das war mir auch egal. Also zumindest war es nicht so stark. Das schlechte Gewissen, irgendwas zu essen, war auf jeden Fall stärker.