Katharina Wagner begann mit Diäten, als ihr Körper weiblicher wurde.

Und dann wäre die erste Bitte, dass Sie mal erzählen, wie das so war, als das Essen für Sie ein Thema wurde. Also wie das losging und vielleicht auch wie so die Lebensumstände in dem Moment waren, als so die ersten Anzeichen kamen.
Also eigentlich kann ich mich schon gar nicht mehr daran erinnern. Das Essen war für mich immer oder beziehungsweise Figur war für mich schon, seit ich denken kann, ein Thema. Also bereits im Kindergarten wollte ich eigentlich bei so Sommerfesten keinen Rock anziehen, weil ich gedacht habe, ich wäre dicker als die anderen. Ich habe das aber nie wirklich ausgedrückt nach außen hin und auch in der Schule. Ich wurde teilweise gehänselt. Ich war aber einfach kräftig und sehr früh weiblich. Also mit elf war ich voll entwickelt, habe meine Periode auch gehabt. War einfach Frau mit elf und die anderen waren Kinder. Und das war dann so der Umbruch, wo ich gar nicht mehr damit zurechtkam. Wo ich auch Dehnungsstreifen bekommen habe, wo ich ganz unglücklich wurde, dass jetzt der Körper sich so verändert. Und ich habe viele Diäten probiert, auch unterstützt von meinen Eltern. Und dann war es so: Jetzt oder nie. Und dann habe ich wirklich umgestellt auf gesunde Ernährung. Vollkornprodukte, Obst und Gemüse viel, wenig Süßigkeiten, gar keine Süßigkeiten. Also eigentlich hat es gesund angefangen, gerade nach außen gesehen, aber es wurde ziemlich schnell immer mehr weggestrichen vom Essensplan. Bis hin, dass ich- ich glaube, nach einem halben Jahr schon, hatte ich wie Entzugserscheinungen und habe angefangen mit der Bulimie.