Für Lena Huber war das Ausziehen von zuhause in eine Wohngruppe sehr wichtig und hat viel verändert.

Ja, und dann kam ich hier zu ANAD [Verein, Versorgungszentrum für Essstörungen]. Habe es irgendwie geschafft zwischen Klinikaufenthalt und der Aufnahme hier ein bisschen zuzunehmen. Ich musste den BMI 16 hier erreichen, sonst hätte ich nicht aufnehmen- also wäre ich nicht aufgenommen worden. Ich habe es irgendwie geschafft, weiß ich selbst nicht wie. Aber da war wohl irgendwie ein Wille doch da, irgendwas zu machen. Ja, und dann bin ich hier quasi in die intensivtherapeutische WG gekommen. Mit fünf anderen Bewohnern, die auch alle Essstörungen habe, aber unterschiedliche Essstörungen. Also nicht alle nur Magersucht, sondern Bulimie und Binge Eating. Und ich habe gemerkt, dass schon das Ausziehen von Zuhause sehr viel bei mir bewirkt hat. Es hat mir sehr viel geholfen so mehr selbstständig zu werden, sich um alles zu kümmern. Ich hatte schon hier Unterstützung auch durch Sozialpädagogen, die mir so bei Ämtersachen und so weiter geholfen haben. Ich hatte Unterstützung in der Ernährung, also durch Ernährungstherapeuten. Und natürlich auch Psychotherapie. Und so diese Kombination hat mir, also mir persönlich, sehr viel geholfen. Ich konnte hier dann auch sehr gut zunehmen und ja, ein Normalgewicht erreichen.
Und bin jetzt seit zwei Jahren in einer TWG, also Teilbetreute Wohngemeinschaft. Sprich, da hat man dann nur noch die sozialpädagogischen Einzel- Psychotherapie nur noch, wenn man will und zwar außerhalb, also ambulant. Genau, und man ist da auf jeden Fall vollkommen auf sich selbst- verantwortlich für sich selbst. Man muss sich um alles selbst kümmern. Man hat auch ein Einzelzimmer dann und ja, lernt da einfach wieder Teil der Gesellschaft zu werden und einfach wieder ein normales Leben zu führen mit Studium oder Schule oder Beruf.