Für Michael Ruf war das Wichtigste in der Klinik zu erfahren, was er sich zutrauen kann.

Für mich war das das Wichtigste eigentlich in der Klinik, also neben dem, dass man halt wirklich jederzeit irgendwas tun kann, jetzt ob Ergometer oder Krafttraining, dort zu erfahren, was kann ich mir denn zutrauen. Oder welche Bewegungen sollte ich besser unterlassen.
Wenn ich jetzt danach selbstständig in ein Fitnessstudio gegangen wäre, hätte ich nicht gewusst: wie schwer dürfen meine Hanteln sein? Wie weit darf ich meine Arme heben? Soll ich Butterfly machen oder sollte ich es besser bleiben lassen? Und zu sagen, ich probiere einfach mal bis es weh tut, ist auch nicht der richtige Weg. Und dort wurde man halt einfach geleitet. Auch beim Nordic Walking: Wie schnell mache ich jetzt? Muss ich da vorsichtig sein? Und halt in mich rein hören. Und dann, wenn man es dann ein paar Mal gemacht hat, mit dem Therapeuten dabei, der einen nicht bremst, wenn man schneller macht, dann weiß man irgendwann, okay, ich kann Gas geben ohne Angst zu haben.
Klar haben sie gesagt, man muss jetzt nicht meinen, man muss für einen Marathon trainieren. Aber klare Information: wir müssen uns nicht schonen. Und wenn dieses Belastungs-EKG keinen Wert geliefert hätte und kein Ergebnis, aber zu wissen, ich trete so lange bis es nicht mehr geht. Ohne dass ein Arzt die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, sagt, okay ich muss mir keinen Kopf machen.
Ich muss jetzt nicht, wenn ich aus dem Haus gehe, langsam die Treppe runter, oder wenn ich heimkomme, langsam die Treppe hoch. Sondern ich kann mich wieder ganz normal belasten. Und da einfach eine Sicherheit zu haben, wie weit darf ich gehen, was soll ich besser bleiben lassen und wie lang.

Kardiologische Reha nach einer Herz-OP