Für Peter Engel war die Operation wie ein stellvertretendes Sterben. Am Ende hat er Dankbarkeit empfunden.

Im Vorfeld war ja alles konzentriert darauf, durch diese doch große OP durchzukommen. Mit der Möglichkeit des starken Blutverlustes und das ist ja auch eine Sache. Ich denke einmal, die hat fünf, sechs Stunden gedauert, da wird ja auch inzwischen eine Pause gemacht, dann gibt es eine histologische Untersuchung. Und da ist man konzentriert auf dieses Problem: Kann ich überleben? Werde ich einigermaßen vernünftig aus der Narkose wieder aufwachen? Was ist dann überhaupt los? (...)
Das war vor der OP: Was geschieht jetzt mit mir? Wie wird das sein? Das ist ja so ein stellvertretendes Sterben, weil man da plötzlich weg ist. Ich habe dann noch so eine peridurale Anästhesie gehabt und die ist nicht nur sehr schön teuer, sondern erspart auch, glaube ich, danach ein bisschen die Schmerzen oder so. Und man ist dann da ganz tief weg und dann ist man plötzlich wieder da.
Das ist schon ein riesen Gefühl der Dankbarkeit auch. Und ich glaube einmal, in der akuten Situation schiebt man das eigentlich eher weg. Man weiß, dass es auf 1000 Operationen ein, zwei gibt, wo der Blutverlust so hoch ist oder wo eine Blutung im Bauchraum nicht mehr gestoppt werden kann, dass der Operateur nicht weiter operieren kann, die dann letal ist. Ich kenne auch welche, die haben vorher Eigenblut gespendet, um das dann als Reserve zu haben im Falle eines Falles. Aber in der akuten Situation drückt man das eigentlich weg. Ich habe nicht wirklich daran geglaubt, dass ich da nicht durchkomme.