Für Nele Ewert bedeutete der Schulwechsel das Beste, was für sie und ihre Kinder passieren konnte.

Wir haben die Regeschule gewechselt – im ersten Schuljahr nach den Osterferien. Es funktionierte zwar dann in der Schule. Aber ich habe einfach gesehen, dass nicht mit uns gearbeitet wurde – beziehungsweise mit dem Kind. Dass nicht das Ziel war irgendwann mal ohne Medikamente zurecht zu kommen, sondern er lief dann halt in der Spur. Und da haben wir uns dazu entschieden, das Kind von der Schule zu nehmen und auf die Waldorfschule anzumelden. Und seit dem muss ich sagen – mit den Medikamenten und dem Schulwechsel – hat sich alles nur gebessert.
Ich glaube, er war auch erleichtert, als wir wussten was es ist. Aber allgemein ist er mit dem Thema sehr entspannt umgegangen und hat sich da auch gar nach weiter mit beschäftigt. Ich war eher diejenige, die viel nachgelesen hat und dies und das und so. Die es auch ein bisschen sensibler alles nimmt. Ich bin auch diejenige gewesen, die zum Beispiel sagt: „Komm, wir wechseln die Schule. Ich habe das Gefühl, dem geht es nicht gut." Aber ich habe auch eher so diese Bauchgefühle, von denen ich mich sehr leiten lasse, was mein Mann nicht so hat. Jetzt weiß ich nicht: hat das was damit zu tun, dass ich die Frau und er der Mann ist – weiß ich nicht. Ich glaube, Frauen machen sich allgemein mehr Gedanken so um soziale Sachen und nehmen vielleicht Sachen ein bisschen feinfühliger auf. Kann ich mir vorstellen.