Alina Schillers Eigeninitiative hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Brustkrebs diagnostiziert werden konnte, da die Ärzt*innen bei ihr als sehr junge Patientin kein Krebs vermutetet.

Wenn man mit 25 dann erstmal sich durchtelefoniert bei den Gynäkologen und dann halt einen Termin haben möchte, einen kurzfristigen Termin, das kann man halt eigentlich erstmal fast vergessen. Das heißt, es hat wirklich sechs Anrufe gedauert, bis dann halt der sechste Arzt gesagt hat, okay, ich darf als Akutfall am nächsten Tag vorbeikommen. Und genau, das habe ich dann halt auch gemacht und bin dann hin und habe ihm dann halt genauer erklärt, wo dieser Knoten eben sitzt. Und er hat es auch noch mal nachgetastet und war überrascht, dass ich das so, obwohl er so klein war, selber getastet habe überhaupt. Das fand er doch sehr beeindruckend. Und dann (lachend) ja, dann hat er noch mal den Ultraschall gemacht und stellte fest, dass da etwas ist, was aber in vielerlei Hinsicht zu deuten wäre. Also genau, es hätte alles sein können, er wollte es aber auf jeden Fall abklären lassen weiter und hat mich dann im Prinzip mit einer Überweisung zum Brustzentrum nach Hause geschickt, plus mit der Aussage, die ich im Nachhinein eher schwierig fand. Er hat zu mir gesagt, dass ich mir eigentlich keine Sorgen machen müsste, weil er hätte noch keine Patientin in meinem Alter gehabt, wo es etwas Bösartiges gewesen wäre. Naja, und dann kam ich ungefähr zwei Wochen später dann wieder und habe dann gesagt: "Überraschung, jetzt haben Sie Ihren ersten Fall (lachend)." Genau, also ich war eben zwischendurch dann im Brustzentrum und eine Biopsie wurde dann eben durchgeführt, wobei auch dort der Oberarzt etwas verwundert war, was ich dort überhaupt möchte. Er hat dann gleich zu Beginn gesagt, ich kam rein und er meinte nur gleich: "Ja wollen Sie es rauslassen oder wollen Sie es drin lassen? Rausnehmen oder wollen Sie es drin lassen?" So. Und ja, ich war etwas irritiert, ich habe gesagt: "Naja, aber ich weiß ja nicht, was es ist." Und dann war er auch irritiert und dann waren alle irritiert und er hat es auch noch mal sich angeguckt und hat im Ultraschall eben, ja, dann irgendwann festgestellt, dass es halt bei diesem Tumor oder bei diesem Knoten oder Tumor, wie es im Endeffekt ja war, eine kleine Ecke gab, die irgendwie halt komisch aussah. Und da hat er dann gesagt, okay, wir gucken jetzt wirklich nach. Und ja, dann schauen wir halt weiter. Und hat mich halt mit den Worten entlassen, dass selbst, wenn was wäre, man wird mich wieder gesundmachen, was natürlich auch immer eine schwierige Aussage ist von Ärzten, Versprechungen zu machen, die sie vielleicht eventuell nicht einhalten können. Aber nichtsdestotrotz, ja, da kamen dann für mich im ersten Moment auch wirklich dann ganz doll die Tränen, weil ich irgendwie einfach natürlich dann nicht genau wusste, was jetzt überhaupt passieren wird. Und dann hatte ich hinterher wieder ein Wochenende Zeit und stand dann hinterher an dem Montag dann vor der Chefärztin im Brustzentrum und die hat dann mich damit begrüßt, dass sie meinte, dass sie halt für die schwierigen Fälle da stehen oder für die besonderen Fälle da wäre. Und ja, war ich also so besonders und durfte dann mir anhören, dass ich eben Brustkrebs habe, und das eben wie gesagt mit 25. Zwar zum Glück im recht frühen Stadium, aber ja, so war die Situation.