Alina Schiller ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und ihre Bedürfnisse mitzuteilen.

Ich würde anderen Betroffenen auf jeden Fall empfehlen, nehmt euch Zeit, also gerade, wenn ihr die Diagnose bekommt, nehmt euch die Zeit vorher und informiert euch eben in Ruhe. Lasst es erstmal ganz kurz sacken, gerade wenn es auch um Arbeitgeber geht. Das ist dann etwas, was ich auch ein bisschen falsch gemacht habe. Ich habe halt direkt allen Bescheid gesagt, man hat zwei Wochen Zeit/ man hat im Prinzip auch länger Zeit. Und dann erstmal zwei Wochen eben einfach krankmeldet und einfach sagt, okay, ich muss erstmal mich jetzt sortieren, erstmal verstehen, was passiert hier überhaupt. Die Zeit darf man sich nehmen, sollte man sich nehmen, und dann einfach auf sich aufpassen, es sich irgendwie so gut wie möglich gehen lassen, trotzdem seinen Hobbys, sobald es eben geht, nachgehen. Ja, einfach so versuchen, immer nochmal selber so ein bisschen zu bleiben, so gut es eben geht, und sich auch schon irgendwie zu vernetzen mit anderen Betroffenen. Es gibt zum Glück ja heutzutage immer mehr Angebote für verschiedene Altersgruppen, um es eben einfach auch zu nutzen. Und ja, wenn man es möchte, einfach auch eben offen seine Bedürfnisse ansprechen. Sag, was du brauchst, sag, was du nicht brauchst, wenn du es kannst, oder eben manchmal ist man auch ein bisschen überfordert, wenn halt die Angehörigen immer, ja, halt irgendwie fragen, brauchst du was, oder melde dich, wenn du was brauchst. Ist eine Aussage, die mir zum Beispiel damals nie geholfen hätte, weil ich immer dachte so, ja, aber dann belästige ich euch. Mach halt mit deinen Angehörigen halt was aus, ich kenne Menschen, die haben eine WhatsApp-Gruppe, wo einfach halt klar ist, dass man halt eben was reinschreibt, wenn mal irgendwie was ist ,und dann eben können halt die Leute zusammen halt überlegen, ob sie einem helfen können und wie sie einem helfen können. Oder halt eben ich hatte auch eine andere Freundin, die hat mir einfach immer da mal ab und zu ein Herz geschickt und da wusste ich, dass sie in dem Moment einfach mal gerne hören möchte, wie es mir geht, ob es zuvor ist oder danach. Und das war einfach schön, dass einfach Leute auf einen selber zukommen, das darf man auch so kommunizieren, ich glaube, das hilft auch Angehörigen, wenn man kommuniziert, und ja. Und eben, ich glaube, das ist immer wichtig, dass man immer weiß, Krebs ist eben nicht gleich Tod. Und Krebs ist Mist und ein großer Mist, aber ja. Das Leben ist auch danach anders, aber das Leben ist deswegen nicht unbedingt immer schlechter.