Silke Winter setzt sich intensiv mit der Frage auseinander, was wichtig ist.

Die Sache ist, meine Mama ist mittlerweile schwer pflegebedürftig. Und ich habe schon jetzt auch in Vorbereitung dieses Interviews nochmal dran gedacht. Also es ist vielleicht skurril, mag sich das anhören, aber die Pflegebedürftigkeit meiner Mama hat mich auch nochmal stark mit dem Thema Krebs/ nicht mit dem Thema Krebs, aber mit dem Thema Endlichkeit geprägt. Also nochmal stark mich sensibilisiert dafür. Insofern fühle ich mich in mancher Hinsicht tatsächlich jetzt an die Zeit erinnert, wie das war, als ich diese Fehldiagnosen hatte und mich ja damals damit auseinandersetzen musste. Insofern gibt es da, hier ist der Link. Die Worte dieser Psychoonkologin: Was wäre wichtig, jetzt in dieser Situation? Auch jetzt stellt sich mir die Frage ganz stark. Was ist wichtig? Das ist diese Sache mit dem Krebs und diese Pflege. Also ja, das Thema Endlichkeit, eigentlich das Thema Krebs und das Thema Endlichkeit, das liegt ja schon nah beieinander, auch wenn heutzutage die Prognosen vieler Krebse gut sein würden. Trotzdem ist ja Krebs eine sehr schwere und zumindest potenziell lebensbedrohliche Erkrankung. Und insofern ist die Frage nach der Endlichkeit schon sehr naheliegend, die Frage nach der Endlichkeit ist aber auch jetzt naheliegend. Was ist wichtig? Die Frage stellt sich mir jetzt auch noch mal sehr. Und auch, ist es nicht ganz egal, was andere Leute denken, was ich wie, wann, wo mache oder nicht mache? Wenn ich jetzt mich vielleicht noch mal anders entscheide, irgendwas anderes zu tun, auch in beruflicher Hinsicht, wenn dann vielleicht möglicherweise viele sagen würden: Was/ warum machst du denn das, warum machst du denn nicht weiter? Ja Gott, aber was geht mich das eigentlich an, was die Leute sagen? Die Leute hatten aber weder einen Krebs noch schwer Pflegebedürftige. Was geht mich das an, was da Leute denken, die niemals mit dem Thema Endlichkeit, mit dem Thema schwerer Erkrankung, mit dem Thema Pflegebedürftigkeit, die dann nicht, zumindest persönlich nicht, konfrontiert wurden? Die vielleicht das mal lesen, aber logisch, ich will ihnen das ja auch nicht absprechen, dann natürlich ihr Leben ganz normal weiterführen und sich gar nicht damit auseinandersetzen wollen. So bin ich aber nicht und das kann ich auch nicht. Das kann ich nicht mehr.