Auch bei einer Nachsorge sorgte ein unklarer Herdbefund für eine Fehldiagnose und in der Folge für Aufregung bei Silke Winter.

Es war das Thema Fehldiagnose auch noch nicht da abgeschlossen. Es gab 2018, wieder kurz vor Weihnachten, gab es wieder die Diagnose unklarer Herdbefund. Nach der Mammographie, also ich bin ja in der Nachsorge drin, ist ja klar, und nach einer Nachsorge hieß es dann plötzlich: "Unklarer Herdbefund, wir würden Ihnen schon empfehlen, im Brustzentrum vorstellig zu werden." Ja. Dann geht das natürlich sofort los. Also es geht wieder los. Also klar, die gesamte Maschinerie im Kopf setzt sich natürlich sofort wieder ein. Und im Prinzip fing es wieder alles von vorne an, ich habe mich wieder damit befasst: Was wäre wenn? Was wird es diesmal sein? Wird es wieder so eine vergleichsweise günstige Prognose sein, oder nicht? Sind es Metastasen, ist es ein Rezidiv? Was wird es sein? Gott sei Dank hat das Brustzentrum auch diesmal wieder sehr, sehr schnell reagiert, hat mir freundlicherweise noch vor Weihnachten den Termin gegeben. Es war wieder dieselbe Ärztin, auch da nochmal sehr empathisch. Sie kommt immer selber und holt ihre Patienten aus dem Wartebereich ab. Der Wartebereich ist auch sehr dezent, es ist kein Durchgang. Das Brustzentrum ist sehr autonom dort gelegen innerhalb des Krankenhausbereichs, sprich es kommen nicht x Patienten da durchgestürmt. Es ist auch farblich sehr geschickt gewesen aus meiner Sicht. So ein sehr warmes Gelbbraun, Okker, also nicht etwa weiß, schreiend weiß, sondern ein gelbbraunes Okka mit so einer warmen Beleuchtung dazu. Und die Ärztin kommt einen selber immer abholen, die Chefärztin kommt einen selber abholen und spricht dann auch gleich alle an. Man denkt immer, man fühlt sich persönlich wirklich abgeholt. Also sie hat dann erstmal lange einen Ultraschall gemacht. Nein, also aus ihrer Sicht, aus ihrer langjährigen Sicht ist da nichts. Sie sieht nichts. Es sind ein paar Zysten, aber nichts, was ihr chronisch vorkommt. Aus ihrer Sicht ist keine Stanzbiopsie erforderlich. Sie gibt das in die Tumorkonferenz, aber ich soll nicht davon ausgehen, dass da was ist. Also zu einer sehr, sehr großen Wahrscheinlichkeit wird da nichts sein. Das war so wirkungsvoll, dass ich dieses Weihnachten, also Weihnachten 2018, völlig unbelastet überstanden habe. Und kurz nach Weihnachten war dann auch noch mal die Tumorkonferenz bei denen und dann hat sie mich anrufen und gesagt: "Das hat sich bestätigt, meine Vermutung, die anderen sehen es genauso, die Bilder." Und es gab noch mal eine Nachkontrolle, nach einem Vierteljahr, auch noch mal im Brustzentrum. Dann gab es noch (lachend) eine Fehldiagnose. Diesmal betraf es etwas total anderes. Es war halt noch mal ein bisschen anders gelagert, gar nicht mehr Brustzentrum. Ja, diesmal war es der Magen. Und zwar, bei meinem Hausarzt, ich hatte den Hausarzt gewechselt. Und der, ich habe immer bei der alten Hausärztin so lange warten müssen. Na jedenfalls kam ich da hin, Blutbild gemacht: "Ihre Blutwerte sehen ja wirklich seltsam aus. Das ist schon sehr, sehr komisch. Möglicherweise." Also sein Verdacht wäre jetzt erstmal perniziöse Anämie. "Sie waren ja schon mal Krebspatientin." Also das hat er auch so ganz komisch begründet. Es war wirklich einmal Krebs, immer Krebs. Natürlich, wie konnte es anders sein. Ich habe ihm dann auch gesagt/ also ist ja erstaunlich. Ich habe eigentlich ja nie was mit dem Magen. Ich habe niemals, also ich habe ganz selten, dass mir mal schlecht ist, dann ist es meistens von der Allergie her. Aber eigentlich, ich merke meinen Magen gar nicht. Da hat er gesagt: "Eben, das ist ja das Verdächtige. Man merkt es ja auch gar nicht." Super. Ja, dann habe ich relativ schnell einen Termin bei der Magenspiegelung bekommen, weil perniziöse Anämie, es ist jetzt noch nicht direkt Magenkrebs, aber es hat doch ein sehr, sehr hohes Risiko, also zu entarten. Also es ist schon keine schöne Diagnose. Man muss sich dann auch anpassen mit dem Essen und so weiter, mit dem Trinken. Und ja, das kürze ich jetzt mal ab. Also auch da eine sehr nette Ärztin, die sich das sehr genau angeguckt hat. Es war auch nichts. Es ist relativ schnell ausgeräumt worden. Also mein gutes Magengefühl hat sich bestätigt. Aber das war 2021 im Frühling, also das war meine letzte Hardcore-Konfrontation mit dem Thema Krebs. Insofern, ja, es war wirklich ein bisschen wie so eine Lawine, eins hat das andere in Gang gesetzt. Immer wieder, es hat mich immer wieder eingeholt, das Thema.