Thomas Bergmann genoss den Kontakt mit anderen Betroffenen in der Reha, aber erlebte auch, dass dies nicht der Weg für jeden Betroffenen sein muss.

Aber was ich tatsächlich empfehlen kann - und da verstehe ich auch viele Menschen nicht, die das Angebot nicht wahrnehmen -, also tatsächlich eine Reha zu machen. Ich bin dreimal los gewesen. Also das nennt sich ja Anschlussheilbehandlung. Da bin ich auf [Insel D] gewesen. War super im Sommer. Jetzt diese Jahreszeit. Super Wetter. Direkt am Strand, die Klinik, und auch sag ich mal von den Anwendungen war alles toll. Nach einem Jahr bin ich da nochmal wieder gewesen. Wieder super. Und allein auch so der Austausch mit den Mitpatienten. Viele sind ja der Meinung, eine Reha, das ist nur was für alte Leute und die sitzen da und tauschen sich nur über ihre Krankheiten aus. Ich habe da so viele nette Leute kennengelernt und habe jetzt noch Kontakt zu einigen. Und da bin ich tatsächlich das dritte Mal nochmal losgewesen, da hat man mich allerdings nach [Ort E] geschickt. Das liegt bei [Gegend E], die hatten sich tatsächlich spezialisiert oder auf die Fahne geschrieben, da tatsächlich für Männer mit Brustkrebs was zu machen, hatten versucht, dann zu bestimmten Terminen da mehrere Männer dann zusammenzuziehen. Aber irgendwie haben die das wieder aufgegeben. Als ich da war, waren wir tatsächlich, ich glaube, zu dritt oder sogar zu viert. Einen kannte ich schon, der war auch in unserem Netzwerk. Wir hatten natürlich super Kontakt. Und den Dritten, der da noch mit war, den haben wir dann zwar kennengelernt. Ist ja auch immer schwierig, aus Datenschutzgründen darf das ja keiner erzählen, wer es denn ist. Aber wir haben dann herausgefunden, wer es war (lachend), haben ihn auch angesprochen, aber irgendwie hatte er kein wirkliches Interesse, da mit uns irgendwas zu unternehmen oder sich auszutauschen großartig. Allerdings gab es da während der drei Wochen, die ich da war, gab es tatsächlich einen Termin, und das hat man immer da so gelegt, dass dann von unserem Netzwerk jemand da war und berichtet hat aus der Arbeit des Netzwerks, so eine Stunde oder so. Da waren wir alle drei dann zusammen tatsächlich. Aber auch das hat nicht gefruchtet bei ihm, dass er sich dann irgendwo angeschlossen hat bei uns oder sich weiter erkundigt hat. Leider nicht. Die Erfahrung habe ich auch auf [Insel D] gemacht. Da waren auch einige Männer tatsächlich zu der Zeit, als ich da war. Bei dem einen, da hatte ich auch den Eindruck, der wollte lieber früher als später von der Krankheit von ab, dass er damit abschließen konnte. Allerdings hatte der seine Lebensgefährtin dabei und die hat sich auch informiert und die hat mir auch das Netzwerk "Männer mit Brustkrebs" so sehr ans Herz gelegt und empfohlen. Vorher hatte ich auch noch keinen Kontakt und da konnte ich mir auch nichts drunter vorstellen, muss ich sagen. Und dann habe ich da mal Kontakt aufgenommen und ja, seitdem bin ich quasi dabei. Ja, und dann war noch einer, da merkte man auch, dem war es auch unangenehm. Dann haben wir da Wasserbewegungstherapie gemacht im Schwimmbecken. Und ich bin natürlich da so nur mit Badehose rein. Jeder konnte sehen, dass mir eine Brust fehlt, und der ging immer mit T-Shirt da rein. Habe ich gedacht, ey, was hat der? Ja nein, der mochte das irgendwie nicht zeigen.