Christiane Wiedemann nimmt sich jeden Morgen Zeit ihren Körper zu scannen, um sich möglichst optimal auf den Tag einzustellen.

Also mittlerweile ist es tatsächlich so, ich merke das morgens schon im Bett, je nachdem, wie die Nacht ist, wie gut ich geschlafen habe oder nicht. Und dann ist es tatsächlich schon morgens so im Bett, wenn man dann so in diesem Aufwach-Terminus ist. Ich kann auch nicht beim Wecker klingeln, wupp, steh auf, sondern es ist so, der Wecker klingelt und dann geht erstmal der Scan los. Wie hast du geschlafen? Dann wird sich ein bisschen durchbewegt, um dann auch zu gucken, was bewegt sich überhaupt und was lieber nicht. Und dann merke ich aber schon, ah, ich muss erstmal was tun. Also das heißt, ich muss mich viel mehr einlaufen, brauche also auch ein bisschen länger Zeit. Habe ich Muskelschmerzen oder habe ich noch Rückenschmerzen dazu? Im Moment ist es so, dass ich sage, ich habe rechte Schulter, rechtes Knie, ein bisschen Rücken. Und dann ist die Frage, brauche ich eine halbe Stunde, um morgens hier in Gang zu kommen? Manche machen morgens Yoga. Ich bin so unbeweglich, brauche ich morgens gar nicht mehr anfangen. Und da braucht aber jeder so seine Strategie. Und ich gehe auch noch nicht duschen, weil das ist mir alles noch zu viel. Ich bin viel zu steif, um dann schon duschen zu gehen. Und dann tüdel ich hier eine halbe Stunde vor mich hin, bis ich dann denke so, ja, es geht dann doch wieder. Und dann läuft es sich meistens ein. Aber das ist so ein Check. Und wenn es sich nicht einläuft und wenn man merkt, oh, heute ist ein blöder Tag, dann muss ich manchmal sogar Sachen, die ich mir vorgenommen habe, tagsüber komplett umschmeißen. Dass man auch sagt, ah, das geht heute gar nicht. Oder ich komme mit dem Rücken so schlecht hoch, ich kann jetzt nicht mit einer Freundin spazieren gehen, was wir uns vorgenommen hatten. Oder zwei Stunden Auto fahren. Das ist aber die schlechteste Variante. Vorher kann man noch was mit Wärme machen, ein bisschen Yoga, eventuell nochmal eine Tablette nehmen, dass man sagt, ach, wenn es wichtige Termine sind, versucht man sich natürlich erstmal ein bisschen fit zu dopen, damit man hinterher die Ruhezeiten einlöst. Und zu 90 Prozent kriege ich das auch mit, je nachdem, wie viel Aufwand, aber schon hin mittlerweile, ja. Dass man sich das so eintaktet.