Christiane Wiedemann hat durch die Schmerzen viel über sich gelernt und kann nun besser für sich sorgen.
Naja, weil man ja merkt, dass noch immer was geht. Kleine Sachen. Und wenn es nur die Umstellung ist von fetter Brühe auf Gemüsebrühe. Oder Schweinefleisch weglassen. Oder Dinkelbrot essen. Also das sind so Minisachen, wo man merkt, hey, tut sich noch was. Oder wenn ich dann nach einer Stunde mit Wärmekissen und meinem Ball merke, ach, jetzt kann ich wenigstens schlafen. Natürlich ist die Stunde weg, so, aber ich kann schlafen. Also es geht irgendwas. Es gibt immer irgendwas, was man ausprobieren kann, was man machen kann, was man sich Gutes tun kann. Und es geht nicht um das Wellnesswochenende, sondern es geht darum sich eine Tasse Kaffee zu nehmen und auf dem Balkon zu setzen, auch wenn der Abwasch noch nicht gemacht ist. Genau. Selbstfürsorge ist, glaube ich, so ein großer Punkt, der mir vielleicht in den letzten Jahrenbewusster geworden ist. So vom Gefühl her habe ich das eine oder andere immer schon gemacht, weil geht ja nicht. Aber so in den letzten Jahren, habe ich gelernt mehr auf mich zu achten. Und ich sage immer, Selbstfürsorge heißt eben, den Kaffee zu trinken, wenn noch nicht alles fertig ist, weil ich den Kaffee jetzt brauche oder jetzt die Pause brauche.