Die Erfahrungen von Marianne Bühler

Portrait Marianne Bühler ist zum Zeitpunkt des Interviews im August 2023 80 Jahre alt und verwitwet. Sie lebt allein und hat eine große Familie mit vielen Enkeln sowie Urenkeln. Erste Erfahrungen mit starken Schmerzen macht sie bereits im frühen Kindesalter aufgrund von Verbrennung des Brustkorbs.

Im Alter von vier Jahren verbrannte sich Marianne Bühler an einem Topf mit heißem Wasser den Brustkorb. Diese Verbrennung führte zu starke Schmerzen. Eine Schonhaltung half ihr dabei, die Hautspannungen und Schmerzen auszugleichen. Dies führte allerdings wiederum zu Rückenschmerzen. Schwierig war für sie der Moment von einem auf den anderen Tag nicht mehr arbeiten zu können und ihr Leben umstellen zu müssen. 

Aufgrund eines Wirbelbruchs und eine OP an der Gebärmutter erlebte Marianne Bühler im Laufe ihres Lebens immer wieder Schmerzen. Auch Ihre Krebsdiagnose im Jahr 2021 erforderte eine lange Operation und anschließende Chemotherapie, die zu Nervenentzündungen und anhaltenden Schmerzen führten.  Dabei helfen Marianne Bühler tägliche Dehn- und Gymnastikübungen, sowie ein Vier-Zellen-Bad. Über die Jahre hat sie die Schmerzen im Alltag meist weggesteckt und nicht so tragisch genommen. Ihre große Familie gibt ihr zudem sehr viel Kraft und hilft ihr durchzuhalten. Besonders die Besuche der Urenkel bereiten ihr viel Freude.

Gegen die Schmerzen nutzt sie ein niedrig dosiertes Schmerzpflaster. Sie würde gerne Cannabis und andere komplementäre Therapiemethoden ausprobieren. Von einer anstehenden Kur sowie den Treffen mit der Selbsthilfegruppe erhofft sie sich neue Anreize was sie im Umgang mit den Schmerzen noch ausprobieren könnte.

Durch die Schmerzen und die Krankheit hat sie gelernt was das Leben ausmacht. Sie ist geduldiger geworden und bleibt eine Optimistin. In der Selbsthilfegruppe kann sie über ihre Schmerzen sprechen. Im Alltag möchte sie nun nach ihrer Chemotherapie ihre Mobilität wieder steigern und bald wieder Kunst, Kultur und Konzerte genießen.