Manche Kolleg*innen unterstützten Henriette Schiller, wie sie konnten, andere zogen sich zurück.

Was mir sehr geholfen hat, waren halt meine Kollegen. Das muss ich immer wieder sagen. Die haben mich immer unterstützt. Es gab zwei halt, die am Anfang zu mir kommen sollten, durften, die dann jegliche Information von allen Kollegen oder an alle Kollegen weiter geben durften.
Ganz toll fand ich, dass es Kollegen gab, die mir Socken gestrickt haben, damit ich keine kalten Füße habe. Oder ich kriegte Schutzengelchen geschenkt. Und die ersten waren sehr froh, als ich gesagt habe:  „Ach, jetzt kann doch nochmal jemand anders kommen. Und wer Lust hat, kann mich jetzt besuchen.“
Es gab auch Kollegen, die mit meiner Offenheit nicht umgehen konnten. Die da wirklich ein Problem mit hatten. Als ich denen mitgeteilt habe, dass ich Krebs habe, die dann anfingen zu weinen und ich musste sie trösten. Obwohl ich ja eigentlich gedacht habe: na, eigentlich müsste es ja im ersten Moment vielleicht umgekehrt sein. Und das waren dann auch so manche, die dann, also auch in der ganzen Zeit, die waren froh, dass sie die Information hatten, ach, ihr geht es besser, ihr geht es schlechter, aber die es wirklich vermieden haben, mich im Krankenhaus zu besuchen. Die hatten da ein Problem mit.