Leon Gerspacher fand die „Tattoos“, mit denen das Bestrahlungsfeld markiert wurde, ganz witzig.

So anfangs war das noch gar nicht so schlimm, weil die eigentlichen Wirkungen von der Strahlentherapie treten ja erst so gegen, im letzten Drittel der Strahlentherapie auf. Und das haben die auch von Anfang an so gesagt. Und weil das bei mir eben gerade so in der Leisten, oder ist ja klar, weil der Enddarm in der unteren Körperhälfte ist, war das gerade so in der Leistengegend und auch im Genitalbereich so die Bestrahlung, kam es dann bei mir, zu so einer unschönen Entzündung sage ich mal. Das war ziemlich blöd und schmerzhaft. Auch die Strahlentherapie an sich ist, also technisch für mich so, ich bin ja eher so der technisch begeisterte Typ, ganz interessant, aber an sich war es doch eine Überwindung zuerst, weil je nachdem welche Körperregion bestrahlt wird, liegt man da ja nackt da.
Also bei mir praktisch Unterkörper alles frei. Und die Leute wo da in der Strahlentherapie arbeiten, die sind ja alle so in meinem Alter. Und das war dann schon sehr gewöhnungsbedürftig. Aber ich hab Tattoos gekriegt. Das kann ich auch noch kurz erzählen, weil für die Strahlentherapie muss man ja immer Markierungen machen, wo der Linearbeschleuniger langfährt und das einfachste ist eigentlich mit einem Eddingstift aufmalen die Dinger. Und aber in [Stadt] haben die da so drei kleine Tattoos gemacht. Also hier und hier und vorne. Und dadurch konnten sie das immer ausrichten. Das ist ganz geschickt, weil im Nachhinein ist das voll interessant, weil auch in der Uniklinik kannten die das gar nicht. Und in der Uniklinik wo man eigentlich dachte, ja die sind doch eigentlich jetzt moderner, die machen das so, haben mich die Strahlentherapeuten an der Uniklinik später dann drauf angesprochen: Ach da machen die das so? Also ja die Tattoos ist schon eine ganz witzige Erinnerung. Weil auch der Typ wo das gemacht hat ganz sympathisch war. Das sind immer so kleine Lichtblicke zwischendrin.