Sonja Novotnys Ärzt*innen haben sich Zeit genommen und sich für sie eingesetzt.

Aber ich hatte immer Ärzte, die mir zugehört haben und Ärzte, die sich Zeit genommen haben. Und ich muss auch als Patient wirklich einmal einsehen, dass ein Arzt kein Halbgott ist, der rund um die Uhr arbeiten kann.
Dieser Professor [Name] hat morgens um sechs Uhr angefangen dort. Hat dann ab acht, neun, zehn Uhr, da haben die immer so ihre Dienstbesprechungen und was wird und was kommt und so, ist der im OP gestanden, hat nonstop operiert.
Hat dann, wie ich diese anderthalb Stunden, ich meine das war ein Fall von einer Viertelstunde, wie er da anderthalb Stunden zugebracht hat. Hat er gesagt: „Diese Frau hat noch kein Mittagessen. Rufen Sie an der Station oben an. Und die Nächste, die soll jetzt herein gefahren werden.“ Dann bin ich irgendwann abends zu ihm herunter gekommen, weil ich konnte dann an dem Tag, glaube ich, wieder heim mit dem Port abends. Und dann war er immer noch in seinem OP-Kittel.
Und das sollte man sich dann auch einmal vor Augen führen, was diese Leute für Leistungen erbringen. Da gibt es immer einmal ein schwarzes Schaf darunter, der das hätte nicht werden sollen oder der da nicht umgehen kann. Aber die aller meisten arbeiten bis an ihre Leistungsgrenze.
Und von daher kann ich nur immer vor diesen Ärzten, denen ich begegnet bin. Bis zu meinem Hausarzt hinten, der bestimmt keine Operation macht oder nichts, aber er hat sich immer Zeit genommen und hat immer das gemacht, was ich gesagt habe.
Und wenn es mir einmal schlecht gegangen ist und ich hin gegangen bin und gesagt habe: „ Also Doktor [Name], ich bräuchte jetzt noch einmal acht Tage Auszeit.“ - „Ich schreibe Sie krank.“
Ja, also ich kann von keinem Arzt jetzt irgendwie sagen: "Aber da hätte er mehr zuhören sollen. Und da hätte er mehr auf mich eingehen sollen. Und da hätte er mich mehr aufklären sollen."
Ein Stück weit ist es erstens einmal, dass man selbst nachfragt. Das muss man nämlich auch. Und dass man auf der anderen Seite auch im Blick hat: Die können nicht für jeden Stunden aufwenden. Da sind zehn andere noch nebendran, die das auch gerne möchten und die auch krank sind.
Und so arg darf man sich auch nicht in den Mittelpunkt stellen. Andere haben auch Krankheiten. Und ich bin immer noch der Meinung, wenn es einem richtig schlecht geht, dann kümmert sich jeder intensiv. Und wenn es nicht so schlimm ist, dann muss ich keinen großen Hype daraus machen.